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27.03.24

Spielregeln der Implantologie ändern

Teamplant Meeting 2024 mit goodBionics gibt Einblicke in das neue Keramikimplantat UNIform

dd Redaktion

Die Sonne strahlte an diesem Freitagmittag voller Energie durch die Bäume in Inning am Ammersee. Energie lag in der Luft. In der Alten Brauerei mit Blick ans Ufer der bayrischen Idylle wehten am 9. März Fahnen an den Eingängen, um zu signalisieren: Hier gibt es etwas zu sehen! Der rustikale Charme in Verbindung mit moderner Einrichtung spiegelte sich auch auf dem überall zu entdeckenden Highlight, dem abgebildeten Implantat von goodBionics.

So steht das UNIform Keramikimplantat strahlend und sauber weiß vor dem Hintergrund eines natürlich gewachsenen Baumes, mit stabiler Verwurzelung und ausladenden Ästen. Zur Veranstaltung trafen die Gäste ein, bekannte und interessierte Gesichter, Zahnärzte und Zahntechniker. Viele, die sich schon von anderen Fortbildungen und Messen kennen, begrüßten sich herzlich und waren gespannt – darunter Benjamin Schick, Geschäftsführer der goodBionics Biotechnologie.

Das erklärte Ziel – ­
die beste Implantologie
Der studierte BsC und Zahntechniker war kurz danach auf der Bühne und begann mit seiner Erzählung: Seit über 40 Monaten arbeitet er, sein Team und seine Kollegen und Unterstützer an diesem Projekt, das nun im Februar an die Öffentlichkeit getragen wurde. Die Ergebnisse der vergangenen Monate und Jahre der Arbeit und Forschung und die auch vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und vom BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) geförderten Untersuchungen und Entwicklungen zeigten sich den neugierigen Blicken des Publikums.
Schick beschrieb dem Publikum das UNIform, ein Keramikimplantat. Es ist ein durchdachtes Implantatsystem, bei dem die Fehler der früheren Produkte in der Branche bedacht und überarbeitet wurden – mit Key-Features wie einem individuellen Gewinde, das sich durch die Taillierung zum Aufbau hin besser in den Knochen einpasst, ein modernes Zirkoniumdioxid, das stabiler und ausdauernder ist als die verwendeten Keramiken der letztjährigen Keramikimplantate und über eine neue, patentierte Oberfläche verfügt. Der Grundgedanke, Keramik so zu be- und verarbeiten, wie man es mit Metall macht, liegt nahe – doch Keramik und Metall sind zwei so unterschiedliche Materialien, die jedem Zahnmediziner und erfahrenem Techniker bekannt sind. Eine durch Sinterungsprozesse aufgetragene, mikroporöse und raue Grenzschicht ist die ideale Voraussetzung für Osseointegration und Zellbesiedelung. CE-zertifiziert und mit mehreren Studien belegt bedeutet es, [diese Oberfläche] „ermöglicht eine provisorische, klinisch sichere Sofortversorgung bei verkürzter Einheilzeit.“

Hochrangige Speaker
Prof. Dr. Ralf Smeets sprach mehr die Grundregeln an und appellierte an die Anwesenden: „Es sei okay, wenn wir morgen früh sein Gesicht schon wieder vergessen haben – doch die wichtigsten Dinge der Implantologie können uns Fälle retten und Patienten erfolgreich versorgen.“

„Regeln der Biologie nicht verletzen“, „78 % der verlorenen Fälle haben die Ursache in der anatomischen Situation und der Position“, „der O-Ring-Effekt“ und das Beachten der „EBC-Zone“ waren dabei nur einige der vorgestellten und erforschten Dinge, die es zu berücksichtigen gilt. Mit seinem breiten und tiefen Fachwissen berichtete er von den aktuellsten Generationen von Zirkoniumdioxid, den Forschungsergebnissen, wie wenig diese brechen, dem „kreeping Attachment“-Effekt und auch dem Abrieb von Titanpartikeln bei Insertion. Prof. Smeets rief allen ins Gedächtnis: „Denken wir mal zurück, was wir vor 10 Jahren für ein Handy in der Hand hielten- und wie leistungsstark und modern und schnell die aktuelle Entwicklung sich jetzt in jeder Hosentasche findet. Das macht Laune und optimistisch für die Zukunft.“

Schick, der von Technik-Enthusiasmus getriebene Laborbesitzer, Referent und Unternehmer präsentierte weitere Merkmale: Ein Scanbody oder die Möglichkeit, den Aufbau analog abzuformen sei mit dabei, drei unterschiedliche Durchmesser und Längen ergeben eine Auswahl von neun verschiedenen Geometrien, und die Möglichkeit, die Oberseite in Situ nach zu präparieren. Um den letzten Skeptiker zu überzeugen, wurde danach auf der Präsentationsfläche das jüngste Ergebnis aus einer 5-jährigen Review aufgezeigt, wonach 94 % aller Implantationen erfolgreich waren. Das ist, wie Prof. Smeets auf seinen letzen Folien ebenfalls herausgestellt hat, eine echte und metallfreie Alternative zu Titanimplantaten mit vergleichbaren und sehr ähnlichen Forschungsergebnissen.

Aktuelle und frühere ­Zahnmedizin
Dr. Michael Gahlert und Dr. Stefan Röling wurden schon im Vortrag von Prof. Smeets als herausragende Mediziner angepriesen, in ihren Ausführungen gingen sie auf verschiedenste Erkenntnisse der aktuellen und vergangenen Zahnmedizin ein und fanden zum Schluss das Resümee: „Keramikimplantate haben nicht nur viele bewiesene Merkmale, anhand derer man diese bedenkenlos implantieren und ästhetisch versorgen könne, sondern sogar einige Vorteile gegenüber Titan als Mittel der Wahl.“

Denn klar ist, dass der natürliche Zahn nicht grau, sondern elfenbeinfarben sei und damit ein dunkles durchschimmern durch zu geringe vestibuläre Knochenschichtstärken vermieden wird. Dass die „weiße Ästhetik“ für Zahntechniker und Zahnärzte und deren Handwerk und Ziel bedeutet, ist klar, doch auch die „rote Ästhetik“ und damit alles was subgingival vonstatten geht, gewinnt immer mehr an Bedeutung. So manch Patient hat zwar auf den ersten Blick herausfordernde Wünsche, doch aktives Zuhören und die richtige Materialwahl des Implantats kann viel zur erfolgreichen Versorgung beitragen.

Ausschließlich evidenzbasiert wird berichtet: 97,5 % (n=38) erfolgreiche Versorgungen mit weniger als 1 mm bone-loss. Die 5-Jahres-Reviews seien da herausragend und auch die Aussichten auf die 10-Jahres-Reviews sehen in sehr naher Zukunft gleichartig vielversprechend aus.

Schick berichtete im Anschluss von 
UNIverse, der All-in-one-Lösung. Die Vision, eine Plattform zu eröffnen, auf der Behandlungsschritte geplant, kommuniziert und durchgeführt werden – inklusive Feedbackloop, um das UNIform noch besser zu machen – stellte er durchdacht und begeistert vor. Auch der Ansatz, dass zu jedem Implantat und jedem geplanten Patienteneinsatz ein vollständiges Implantationsset mitgeliefert wird, klingt so schlüssig und sinnvoll, dass der Gedanke aufkommt: „warum ist da noch niemand vorher darauf gekommen?“

Die Möglichkeit, ein Implantat zu setzen, einen Patienten mit einem eventuell noch nicht verwendeten System zu versorgen, rückt damit in greifbare Nähe. Das Einkaufen von Werkzeug aller Art fällt durch das vorbereitete Set komplett weg und wird durch das Abholen und Wiederaufbereiten auch auf nachhaltige Weise ersetzt. Peter Haider, Entrepreneur und IT-Unternehmer, sprach als IT- und KI-Experte vor dem Publikum und gab einen Ausblick auf die aktuellen und kommenden Entwicklungen.

Um überhaupt zukunftsorientierte Gespräche führen zu können, müssen die Grundlagen und die damit verbundenen Fachworte sitzen. Der Unterschied zwischen Machine-Learning und Deep-Learning ist nicht jedem klar, wurde aber mit Erläuterungen zur Datenverarbeitung näher gebracht. Dass Programme Daten sammeln, klassifizieren, segmentieren, vorhersagen und schließlich neue Daten generieren sollen, ist allen spätestens seit Dall.e und chatGPT klar – und mit der Grundlage der seit Jahrzehnten sehr gut dokumentierten Datensammlungen von allen Medizinern im Bereich der Implantologie steht allen Beteiligten dahingehend laut Haider eine hoffnungsvolle und ereignisreiche Zukunft bevor.

Zum Finale seiner Ausführungen und des Nachmittages in Fachkreisen erzählte Schick vom goodwiki, dem Portal, in dem Feedbackloops geschlossen, Daten erhoben und die Grundlage für heutige und zukünftige Patientenversorgungen gelegt werden. Der Clou kam zum Schluss: Das Dentallabor soll das Bindeglied zwischen Patient und Zahnarzt sein. Die Zahntechniker sind, so Schick, ja Profis im Bereich der Prothetik und können zukünftig ihren Kunden das Implantat nahelegen und schließlich bewerben und kommunizieren. Das Labor ist somit der Experte und kümmert sich schon vor dem ersten Eingriff, vom Anfang bis zur fertigen, hochwertigen und ästhetischen prophetischen Versorgung, für das gemeinsame Ziel: Die beste Implantologie!

Kontakt
goodBionics Biotechnologie GmbH
87665 Mauerstetten
Tel. +49 8341 101212
www.goodbionics.com

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CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.


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