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25.04.25

Allianz gegen Software-Piraterie

Dentale CAM-Unternehmen schließen sich zusammen

dd Redaktion

Vier Unternehmen aus der CAD/CAM-Zahnmedizin sagen der wachsenden Bedrohung durch Software-Piraterie gemeinsam den Kampf an.

Vier Unternehmen aus der CAD/CAM-Zahnmedizin sagen der wachsenden Bedrohung durch Software-Piraterie gemeinsam den Kampf an. Das Engagement soll die Patientensicherheit, die Innovationen und die ethische Herstellung von Zahnersatz schützen.

Raubkopien von CAM-Software zur Herstellung von Zahnersatz bergen ernsthafte Risiken, so die Mitglieder der Allianz, CIMsystem (Millbox), Follow-me! Technology (hyperDent), GO2cam International (GO2cam Dental) und ModuleWorks (ModuleWorks Dental CAM-Software).

Beträchtliche Folgen möglich

Im Gegensatz zu validierter und autorisierter Software fehlten Raubkopien die erforderliche Zuverlässigkeit, Zertifizierungen, Updates und Support, so die Allianz. Dies könne schwerwiegende Folgen für Zahnärzte und Patienten haben:

  • Materialversagen und -verschwendung: Raubkopien fehlt die strenge Validierung, die von legitimen Anbietern bereitgestellt wird. Das kann die strukturelle Integrität von Restaurationen beeinträchtigen und zu vorzeitigem Verschleiß, Rissen oder sogar zu Versagen unter Kaukräften führen. Die fehlende Validierung kann auch beim Fräsen zu Brüchen führen, was Zeit, Werkzeuge und Material verschwendet.
  • Software-Bugs und -Fehler: Raubkopien sind oft veraltet und ohne wichtige Updates und Fehlerbehebungen. Bei der Bearbeitung kann das zu Materialverschwendung oder unentdeckten Defekten beim Zahnersatz führen.
  • Verstoß gegen Vorschriften zur Patientensicherheit: Die Verwendung von Raubkopien steht nicht im Einklang mit der EU-MDR und den US-amerikanischen FDA-Vorschriften, was Hersteller und Zahnärzte einem rechtlichen Risiko aussetzt. Die Nutzung unregulierter Software kann zu Haftungsansprüchen gegenüber Zahnarztpraxen und Dentallaboren führen, insbesondere wenn Patienten geschädigt werden.
  • Fehlender technischer Support: Nicht autorisierte Benutzer können keinen Support zur Fehlerbehebung oder Optimierung in Anspruch nehmen. Dies kann zu einem suboptimalen Herstellungsprozess führen.
  • Reputationsschaden: Das Nutzen von Raubkopien kann den Ruf schwer schädigen. Geschäftliche Verluste, rechtliche Konsequenzen und sogar Schließungen sind mögliche Folgen.
  • Auswirkungen auf die Branche: Raubkopien untergraben das Vertrauen in die digitale Zahnmedizin, behalten benötigte Einnahmen für Forschung und Entwicklung vor und schaffen ungleiche Wettbewerbsbedingungen. Ethisch arbeitende Labore und Praxen werden benachteiligt.

„Software-Piraterie ist nicht nur eine Verletzung des geistigen Eigentums, sondern auch eine direkte Bedrohung für die Patientensicherheit“, sagt Luigi Fanin, Mitbegründer von CIMsystem. „Unsere Allianz setzt sich dafür ein, die Integrität der digitalen Zahnmedizin und das Vertrauen in sie zu schützen.“ „Software-Innovationen sind der Eckpfeiler der digitalen Zahnmedizin“, so Ben Weber, Head of Business bei ModuleWorks Digital Dentistry. „Geschätzt erleiden all unsere Unternehmen zusammen einen Umsatzverlust von 35 % aufgrund von Piraterie. Das behindert die Innovation und verlangsamt Forschung und Entwicklung.“

Vier-Punkte-Plan

Die Allianz will Dentallabore, Praxen und Anbieter von CAM-Software das Wissen und die Unterstützung an die Hand geben, um das Vertrauen in digitale Dentallösungen stärken zu können. Dafür hat sie eine Vier-Punkte-Strategie festgelegt:

  1. Sensibilisierungskampagnen: Aufklärung der Branche über die Risiken von Software-Piraterie
  2. Technische Schutzmaßnahmen: Verschärfung der Anti-Piraterie-Vorkehrungen in CAM-Software
  3. Rechtliche Vertretung: Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden, um Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums durchzusetzen
  4. Unterstützung der Industrie: Förderung des Einsatzes validierter, autorisierter Software für eine sichere und effiziente dentale Fertigung

Auf der IDS 2025 trafen sich die beteiligten Unternehmen, um konkrete Pläne dafür auszuarbeiten.

Advertorial

Erweitertes Portfolio mit Hybrid-Workflow

CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.


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© momius/adobe.stock.com

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