Interview

Aktuell

25.02.25

Das erwartet Zahntechniker auf der IDS 2025

Volldigital in der Cloud, mehr 3D-Druck, Topperformance bei Fräsmaschinen

Dr. Christian Ehrensberger

Bald schon ist IDS. Was für ein zahntechnisches Labor beim Rundgang durch die Messehallen diesmal besonders wichtig ist, erläutert Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Deutschen Dental-Industrie (VDDI), im Interview mit Dr. Christian Ehrensberger.

Herr Pace, digitale Technologien erweitern sich um das Cloud-Computing und um Verfahren der Künstlichen Intelligenz, und damit verändern sich auch zahntechnische Arbeitswelten. Wo sehen Sie die Laborteams in zwei, fünf oder zehn Jahren?
Mark Stephen Pace:
In einer führenden Position – und das in zweifacher Hinsicht: In Deutschland ist der Zahntechniker oftmals ein bedeutender Impulsgeber für die digitale Zahnheilkunde mit all ihren Vorteilen für die Patienten. Aus einer globalen Perspektive sehe ich das deutsche Meisterlabor als einen sehr wichtigen Partner der Dentalindustrie.

Woran machen Sie das fest?
Pace:
Der Zahntechniker ist unter den verschiedenen Akteuren einer der besonders technikaffinen Anwender. Es ist nicht so selten, dass der Einstieg in digitale Workflows so angefangen hat: Ein Zahntechniker übergibt einem Zahnarzt einen ­Intraoralscanner mit der Bitte, die Abformung für die nächste Krone einmal damit auszuführen. Dieses Prinzip setzt sich beim Ausschöpfen der Chancen aktueller digitaler Workflows fort, in der klassischen Kronen- und Brückenprothetik ebenso wie in der Implantatprothetik oder der Kieferorthopädie.

Welche interessanten Neuerungen aus der digitalen Welt sehen Sie zur 41. IDS auf Labore und Praxen zukommen?
Pace:
Das reicht von der „Plug-and-play“-Software für die Arbeitsvorbereitung bis zum Cloud-Computing, das alle digitalen Teilschritte zu volldigitalen Workflows zusammenwachsen lässt.

Worin liegen die wichtigsten Vorteile für das zahntechnische Labor?
Pace:
Mit intuitiv bedienbarer Software können bereits Einsteiger komplexe Aufgabenstellungen lösen, zum Beispiel bei der Arbeitsvorbereitung aus dem Stand umfangreiche Arbeiten konstruieren und dabei die Kosten im Griff halten. Das Cloud-Computing ermöglicht eine ganz neue Arbeitsweise: Labor und Praxis klinken sich flexibel ein, dort nämlich, wo sie jeweils der Spezialist für den aktuellen Arbeitsschritt sind. Auch lassen sich weitere Partner einbinden. So können beispielsweise an einem einzigen Patientenfall über die Cloud der Hauszahnarzt, der ­Implantologe, das Labor, ein Zentralfertiger und/oder ein industrieller Fertigungsservice beteiligt sein.

Was bedeutet eine solche Arbeitsweise für die wirtschaftliche Position eines Labors?
Pace:
Der Wettbewerb wird intensiver und gleichzeitig erhält jedes Labor Zugang zu einer Vielzahl potenzieller Neukunden – auch international! Hier hat das deutsche Meisterlabor mit seiner herausragenden Expertise sehr gute Aussichten zu punkten.

Mit welchen Innovationen sollte sich der Zahntechniker nach Ihrer Einschätzung auf der IDS besonders intensiv beschäftigen, um im Feld der Wettbewerber vorne mitspielen zu können?
Pace:
Die subtraktive Fertigung läuft in Zukunft noch geschmeidiger als bisher. Ein Beispiel stellen beispielsweise neue vierachsige CAD/CAM-Fräsmaschinen mit wassergekühlter Spindel dar, die eine Top-Dauerbetriebsperformance erlauben, und dies sogar immer häufiger ohne zusätzliche Schleifmittel. Als zusätzliche Fertigungsoption bietet sich häufiger der 3D-Druck an. Die Indikationen erweitern sich ebenso wie die Werkstoffoptionen. Im Kommen sind als zusätzliche Wahlmöglichkeit hochviskose keramikgefüllte Harze.

Erhält dadurch nicht auch die Praxis die Gelegenheit, Kronen und Brücken verstärkt selbst zu fräsen und zu drucken – Aufträge, die dem Labor verloren gehen?
Pace:
Das zahntechnische Labor hat seit vierzig Jahren mit solchen Tendenzen Erfahrung. Dazu lassen sich nach meiner Einschätzung zwei Dinge sagen: 1. Ja, das ist durchaus möglich. 2. Aber wie viele Zahnärzte wollen ihre kostbare Zeit in solche Arbeiten investieren?
Die Erfahrung lehrt: Selbst Zahnärzte, die bereits prothetische Restaurationen in ihrer Praxis gefertigt haben, wenden sich an das Labor, um beispielsweise das CAD-Design doch wieder outzusourcen. Denn die Innovation geht auch in den genuin zahnärztlichen und zahnmedizinischen Therapien weiter: Blutkonzentrate zur besseren Wundheilung nach Zahnextraktion oder Parodontalchirurgie, Guided ­Bone Regeneration im Rahmen der Implantologie, mehr Zahnrettungen sowohl durch den Endodontologen als auch durch den Hauszahnarzt. Kurz: In Zukunft werden mehr Zahnärzte so sehr mit medizinischen Anwendungen beschäftigt sein, dass sie nach mehr Entlastung suchen. Der Zahntechniker ist hier wiederum der geborene Partner und Dienstleister.

Herr Pace, Zeit ist knapp und Zeit ist Geld. Was meinen Sie, wo der Zahntechniker möglichst schnell möglichst viele solche offenen Türen findet?
Pace:
Natürlich auf der 41. IDS 2025. Sie ist der ideale Treffpunkt, um zusammen mit Bestandskunden bewährte und innovative Verfahren und Produkte zu sichten und sich gemeinsam zu fragen:
„Was davon würden wir gern in unsere Arbeit integrieren?“ Gleichzeitig lernt man auf der IDS unter den mehr als 120 000 Fachbesuchern auch potenzielle Neukunden kennen und schafft damit beste Voraussetzungen für der Erfolg des eigenen Labors.

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