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Fachbeitrag

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Implantatprothetik

29.11.23

Hand in Hand im Workflow

Ohne detaillierte Analyse der Ausgangsituation kein perfektes Ergebnis

Ztm. Hardi Mink

An erster Stelle für eine gute Zusammenarbeit zwischen Zahntechniker und Zahnarzt steht für den Autoren der detaillierte Austausch von Informationen. Grade bei einer Versorgung zweier kompletter Kiefer, wie sie im folgenden Patientenfall vorliegt, kommt es auf eine akribische Analyse der Ausgangssituation und eine intensive Planung der Behandlungsschritte an. Dr. Matthias Wolfgarten aus der Zahnarztpraxis Dr. Wolfgarten in Fellbach und Ztm. Hardi Mink aus dem Dentallabor Aldente Dentaldesign in Fellbach stellen ihren gemeinsamen Workflow vor.

Aus Angst vor dem Zahnarztbesuch hat die 55-jährige Patientin es versäumt, ­regelmäßig Prophylaxetermine wahrzunehmen. Daraus resuiltierte ein prothetisch insuffizient versorgtes Gebiss. Im zweiten Quadraten verlor sie ihre Seitenzähne und im ersten Quadraten ihre Molaren. Weitere Indikationen sind die extrudierten Seitenzähne im Unterkiefer, Einbiss in den Alveolarfortsatz im Oberkiefer und der Verlust der vertikalen Dimension.
In folgender Bilder-Story beschreibt der Autor sein gemeinsames Vorgehen mit dem behandelnden Zahnarzt. Von der Erstellung des Therapieplans, der prothetischen Planung bis hin zur prothetischen Phase sowie der Einprobe & Fertigstellung der endgültigen Versorgung.

Therapieplan & Implantation
Der Therapieplan sieht folgende Behandlungsschritte vor:

  • Mundhygienevorbehandlung
  • Funktionelle Vorbehandlung mittels Schiene zur Bisshebung
  • Extraktion der nichterhaltungsfähigen Zähne im Unterkiefer
  • Alveolen mit xenogenem Material aufgefüllt
  • Interimsversorgung für beide Kiefer
  • Implantation mit offenem Sinuslift (regio 14, 16 und 24, 26)
  • Augmentation mit xenogenem Material (Bioos, Biogidemembran) & Eigenknochen
  • Simultane Implantation im Oberkiefer:
    14 LOGON 4,3/ 11
    16 LOGON 5,0/ 11
    24 LOGON 4,3/ 11
    26 LOGON 5,0/ 11
  • Implantation im Unterkiefer mit Resektion des Alveolarfortsatzes:
    34 LOGON 3,8/ 11
    36 LOGON 5,0/ 11
    46 Camlog 5,0/ 13
    3 Monate nach Implantation erfolgt die Freilegungs-OP

Prothetische Planung

  • Situationsmodelle werden mittels Registraten in den Artikulator übertragen
  • Auswertung des Fotostatus
  • Vertikale Dimensionskorrektur mittels Bisshebungsschiene
  • Implantatpositionsplanung mit Chirurg und Zahnarzt
  • Individuelle Zahnfarb-bestimmung und Gesichts-analyse im Labor (Wünsche)
  • Anfertigung Interimszahnersatz in vertikal veränderter Höhe mit Klammerprothesen
  • Planung von OK-Veneers und Tabletops sowie UK-Zirkonoxidkronen und -brücken auf Implantaten

Übersicht:

  • 14–16 Brücke
  • 13–22 Teilkronen
  • 23 KM
  • 24–26 Brücke
  • 34–36 Brücke
  • 33 Teilkrone
  • 32–42 KM
  • 43 & 44 Teilkronen
  • 45 KM
  • 46 KM

Prothetische Phase bis zur temporären Einprobe

  • Nach Implantat-Eröffnung und Präparation (OK & UK) individuelle Abformung geschlossen
  • Modellherstellung nach Repositionierung der Implantatabformpfosten, Artikulation Mittelwertig nach Registrat und Gesichtsbogenübertragung
  • Sägeschnittmodelle & Implantatmodelle
  • Emergenzprofil Darstellung am Gipsmodell nach Radieren des Gipses
  • Anlegen der Aufträge im „3Shape Dentaldesigner“
  • Scanen der Modelle und Situationsmodelle mittels Logon Scanbodys
  • Übertragung der Scandaten in die 3 Shape-Software
  • Design der individuellen Implantataufbauten, Teilkronen, Kronen und Brücken (smile composer)
  • Überlagerung von Patientenfoto und Modell
  • Erzeugen von STL-Daten zum Fräsen der Elemente
  • Übertragung der Daten zur CAM-Fräseinheit (4-achsig)
  • Material: anaxdent PMMA Multilayer A2
  • Alle Elemente werden gefräst aus dem gleichen Blank
  • Herauslösen und Abtrennen der Halteelemente nach dem Fräsvorgang
  • Aufpassen auf Stümpfe und individuelle Titanklebebasen
  • Ausarbeiten und Politur

Einprobe & Fertigstellung

Einprobe in der Praxis

  • Fotostatus und Analyse der Einprobe in der Praxis
  • Sprechprobe und Ästhetikkontrolle
  • Funktionskontrolle (Smilecurve, Mitte, Farbe & Höhe)
  • Detailinformationen ans Labor

Fertigstellung im Laborin

  • Desinfektion der Modelle und Hilfsteile
  • Aufsetzen der Hilfsteile auf die Modelle und erneutes Scannen nach Korrektur
  • Ändern der Materialparameter
  • Fräsen der Zirkonoxid-Abutments und -Brücken sowie der Kronen aus Zirkonoxid (Thor Multi, A2, 1200MPa)
  • Abtrennen und Versäubern nach Fräsvorgang und Sintern nach Herstellerangaben
  • Verkleben der Titaninterfaces (Logon) mit den individuellen Abutments Multilink Hybrid Abutment HO 0 (Ivoclar)
  • Politur mit dem Panther-Set (bzgl. Oberflächenrauigkeit)
  • Anstiften und Pressen der PMMA-Teilkronen und Veneers in e.max MT A1 (Ivoclar)
  • Individuelle Bemalung nach Press- und Sintervorgang mit MiYO Maltechnik (Jensen Dental )
  • Einsetzen der fertigen Arbeit

Vita
Ztm. Hardi Mink, CEO von aldente Dentaldesign, Fellbach

Jahrgang 1966

  • 1984 – 1988 Ausbildung zum Zahntechniker
  • 1990 – 1991 Arbeitsaufenthalt in Neuseeland und Australien
  • 1991 – 1998 Angestellt in einem Praxislabor in Stuttgart
  • 1998 Gründung der Laborgemeinschaft ALDENTE Dentaldesign in Fellbach mit fünf Beschäftigten; Tätigkeitsschwerpunkte Ästhetik und Implantologie
  • seit 2001 Referententätigkeit im In-und Ausland: Amsterdam, Chicago, Dubai, Köln, Moskau, St. Moritz, Stuttgart; Dental Online Community Curriculum Implantatprothetik; Referent für die deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGOI); „Internationaler Zahntechnikkongress Camlog“ in Stuttgart 2011; Veröffentlichungen verschiedener Fachartikel, Themengebiete Implantologie und Presskeramik (ZWL, Dentalzeitung, Zahntechnik Zeitung, teamwork media, dentaldialogue, teamwork, Quintessenz und Camlog Logo)

Mitgliedschaften:
Vorstand ÄFZ (Ästhetisch Funktioneller Arbeitskreis Stuttgart), Camlog foundation, DGKZ (Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnheilkunde), DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie), ESCD (european society of aesthetic dentistry), dental excellence international laboratory group

ProduktNameFirma
Implantate (14, 16, 24, 26, 34, 36)LOGON (verschiedene Größen)LOGON
Implantat (46)Camlog 5,0/ 13Camlog
CAM-Fräsgerät (4-achsig)Fräsgerätvhf camfacture
CAD-Software3Shape Dental System3Shape
CAD-Programmsmile composer3Shape
KronenTHOR-MULTILAYER ZIRKON 1200 MPaOrodent
PoliersetPanther-Setsirius ceramics
KnochenersatzmaterialBio-OssGeistlich
Teilkronene.max MT A1Ivoclar
ColormassenMiYOJensen Dental
BefestigungskompositMultilink Hybrid Abutment HO 0Ivoclar
Multiblank aus KunststoffPMMA Multilayer A2anaxdent

Kontakt
Aldente Dentaldesign GmbH
70734 Fellbach
info@aldente-dentaldesign.com

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Erweitertes Portfolio mit Hybrid-Workflow

CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.


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