{"id":193,"date":"2022-03-23T14:21:48","date_gmt":"2022-03-23T13:21:48","guid":{"rendered":"https:\/\/dentaldialogue.de\/?p=193"},"modified":"2022-04-08T14:59:41","modified_gmt":"2022-04-08T12:59:41","slug":"team-challenge","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dentaldialogue.de\/team-challenge\/","title":{"rendered":"Team-Challenge"},"content":{"rendered":"\n\n

Was tun, wenn es infolge einer Dysgnathie zur Fehlbelastung des Kiefergelenks und einer soliden CMD kommt, die Patientin eine kieferorthop\u00e4dische Behandlung aber ablehnt? Das Autorenteam zeigt in diesem Artikel einen prothetischen Behandlungsweg, mit dem sich ein Fehlbiss prothetisch umwandeln l\u00e4sst. Die Voraussetzung daf\u00fcr sind eine enge, interdisziplin\u00e4re Zusammenarbeit, eine dezidierte Machbarkeitsanalyse und Planung sowie ein umfangreiches und strukturiertes Behandlungsregime.<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Vorwort<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Nachfolgend wird die komplexe, vollkeramische Sanierung eines Ober- und Unterkiefers beschrieben. Die Herausforderung bestand darin, den vertikal verlorenen Biss anzuheben und den vorhandenen Kreuzbiss ohne weitere kieferorthop\u00e4dische Ma\u00dfnahme umzustellen. F\u00fcr die prothetisch-restaurative Rehabilitation fiel die Materialwahl auf Lithiumdisilikat-Glaskeramik und ein adh\u00e4sives Befestigungsprotokoll. Bei F\u00e4llen wie diesen ist eine perfekt abgestimmte Planung und Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker selbstverst\u00e4ndlich und Grundvoraussetzung f\u00fcr ein optimales Thera\u00adpie\u00adergebnis. Aufgrund einer dezidierten, optimalen diagnostischen Planung vonseiten des Zahnarztes und Zahntechnikers konnten kieferorthop\u00e4dische Ma\u00dfnahmen vermieden und die Bissverh\u00e4ltnisse ausschlie\u00dflich prothetisch ver\u00e4ndert werden. Im Verlauf des Artikels wird anhand der Planungs- und Arbeitsschritte gezeigt, dass auf der Grundlage eines umfangreichen und strukturierten Behandlungsregimes mit einem funktionell und \u00e4sthetisch guten Ergebnis zu rechnen ist.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Anamnese und Planung<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Die 40-j\u00e4hrige Patientin ist seit vielen Jahren in der Praxis f\u00fcr Zahnheilkunde Thorn Zahnmedizin, Frankfurt am Main, in Behandlung. Die Patientin leidet an einer ausgepr\u00e4gten CMD-Problematik und weist eine fehlende Front-Eckzahnf\u00fchrung und eine Kreuzbisssituation auf. Es frakturierten Z\u00e4hne, Kronen und F\u00fcllungen. Infolge der Abrasionen im Oberkieferfrontzahnbereich entstanden inzisal zunehmend \u00e4sthetische Probleme, die die Patienten zur Therapie bewegten. Die Patientin wurde \u00fcber Jahre mit einer Funktionsschiene behandelt. Zuletzt zeigten sich Zahnhartsubstanzdefekte mit gro\u00dffl\u00e4chiger Exposition von Dentin, eine Hypertrophie der Musculi masseter sowie Frakturen an vorhandenen Restaurationen. Die vorliegende Situation des Abrasionsgebisses mit Vertikalverlust (Abb.\u20091a bis e)<\/strong> sollte daher nun definitiv versorgt werden.
Das priorisierte Ziel war die Reetablierung einer Front-Eckzahnf\u00fchrung in neuer, thera\u00adpeutischer Bisslage, um einen physiologischen Idealzustand zu etablieren. Ein weiteres Behandlungsziel war es, den ausgepr\u00e4gten Bukkalkorridor zu verkleinern. Ein Zahn- und Parodontalstatus wurde erhoben und eine r\u00f6ntgenologische Untersuchung vorgenommen. Dabei wurden keine weiteren pathologischen Befunde festgestellt. F\u00fcr die Planung wurde die Ausgangssituation fotografisch dokumentiert und im Anschluss eine biomechanische Funktionsanalyse mit dem Zebris-Kieferregistriersystem durch\u00adgef\u00fchrt (Abb.\u20092)<\/strong>. Des Weiteren wurde jeweils eine Situationsabformung beider Kiefer vorgenommen und eine Bissregistrierung durchgef\u00fchrt. Die Farbbestimmung wurde mithilfe der Vita classical Farbskala vorgenommen; ausgew\u00e4hlt wurde die Farbe\u00a0A2. Anschlie\u00dfend wurde die Ist-Situation mit vier verschiedenen Farbmusterz\u00e4hnen fotografiert (Abb.\u20093)<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n\n\n

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