{"id":20245,"date":"2022-12-10T14:48:39","date_gmt":"2022-12-10T13:48:39","guid":{"rendered":"https:\/\/dentaldialogue.de\/?p=20245"},"modified":"2022-12-13T16:32:07","modified_gmt":"2022-12-13T15:32:07","slug":"neuer-workflow-in-der-implantattherapie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dentaldialogue.de\/neuer-workflow-in-der-implantattherapie\/","title":{"rendered":"Neuer Workflow in der \u2027Implantattherapie"},"content":{"rendered":"\n\n

Dass Implantate osseointegrieren, wird heute nicht mehr in Frage gestellt. Im Fokus steht vielmehr der Erhalt der periimplant\u00e4ren Gewebestrukturen sowie die Steigerung des Patientenkomforts bei maximal m\u00f6glicher Reduktion der Morbidit\u00e4t und Behandlungszeit. Mit individuellen, rotationssicheren PEEK-Gingivaformern und individuellen PEEK-Abformpfosten erm\u00f6glicht Camlog mit den Dedicam Services einen neuen Workflow in der Implantattherapie.<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Die individuellen PEEK-Gingivaformer und die im subgingivalen Bereich formkongruenten PEEK-Abformpfosten unterst\u00fctzen sowohl pr\u00e4operative, intraoperative als auch postoperative Verfahren zur Ausformung und \u00dcbertragung der periimplant\u00e4ren Weichgewebe. Das gewebefreundliche Material PEEK und die Optimierung der anatomischen Durchtrittsprofile bieten klinische Vorteile, wie zum Beispiel keine zus\u00e4tzliche Weichgewebemanipulation sowie die exakte \u00dcbertragung des ausgeformten Profils auf das Meistermodell. Durch die Integration digitaler Prozesse in Praxis und Labor sowie deren vielf\u00e4ltigen M\u00f6glichkeiten werden patientenfreundliche Konzepte effizient realisierbar. Digitale Prozessketten k\u00f6nnen auf die jeweilige Infrastruktur und Anforderungen des behandelnden Teams angepasst werden. Die idealen Bedingungen f\u00fcr eine individuelle prothetische Restauration werden neben der 3D-R\u00f6ntgendiagnostik, der virtuellen 3D-Implantatplanung, dem intraoralen Scan und der schablonengef\u00fchrten Implantation mit individuell erstellten Implantatkomponenten erzielt. Individualit\u00e4t umfasst neben der individuellen Planung jedes prothetische Bauteil, das sich mithilfe der CAD\/CAM-Technologie pr\u00e4zise und individualisiert fertigen l\u00e4sst.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Individuelle PEEK-Gingivaformer und -Abformpfosten<\/strong>
Die individuellen PEEK-Gingivaformer und -Abformpfosten werden f\u00fcr die Implantatsysteme Camlog, Conelog, iSy, Ceralog und BioHorizons angeboten. Sie werden im CAD\/CAM-Verfahren mit einem maximalen Durchmesser von 10 mm gefr\u00e4st. Das Fr\u00e4sen des Werkstoffes PEEK erfordert ein umfassendes Wissen zur Materialbearbeitung und Qualit\u00e4tssicherheit. PEEK ist in der Implantattherapie seit vielen Jahren im klinischen Einsatz und wird vorwiegend f\u00fcr die Erstellung tempor\u00e4ren Versorgungen verwendet. Die PEEK-Gingivaformer sind f\u00fcr den Verbleib von bis zu 180 Tagen im Mund zugelassen. Sie sind einzeln oder im Set mit einem Abformpfosten bestellbar. Die Pfosten sind sowohl f\u00fcr die offene als auch geschlossen L\u00f6ffeltechnik ausw\u00e4hlbar. Mit den zur Verf\u00fcgung gestellten Bibliotheken f\u00fcr die CAD-Softwares von 3Shape, exocad und Dental Wings haben registrierte Dedicam Kunden die M\u00f6glichkeit, die Gingivaformer selbst zu designen und die Herstellung derer zu beauftragen. Aus demselben Datensatz wird auf Wunsch der Abformpfosten mitgefertigt. Zur einfachen Orientierung der individuellen Produkte im Mund, empfiehlt sich das Anbringen einer optischen Markierung in Form einer kleinen Vertiefung am Gingivaformer, die auch auf den Abformpfosten \u00fcbernommen wird.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Flexibler Workflow mit Prinzipien des Backwardplannings<\/strong>
Der digitale Weg
Aus der Implantatplanung heraus, die im Sinne des Backward-Plannings erfolgt, wird das anatomische Emergenzprofil eruiert, der subgingivale Bereich gewebeunterst\u00fctzend gestaltet und die H\u00f6he des Gingivaformers festgelegt. Neben der Erstellung einer Bohrschablone kann der Gingivaformer, auf Wunsch auch der Abformpfosten, bei Camlog beauftragt werden \u2013 alternativ erh\u00e4lt das Labor die Exportdaten aus der Planung. Nach der gef\u00fchrten Chirurgie kann, dank der exakten Positionierung und der Ausrichtung der Innenkonfiguration des Implantats, beim einzeitigen Verfahren eines Sofortversorgungskonzepts der Gingivaformer eingesetzt werden. Dieser heilt offen ein und das Weichgewebe formt sich anhand des Emergenzprofils anatomisch aus. Wird die geschlossene Einheilung bevorzugt, wird der Gingivaformer nach der Freilegung gegebenenfalls in Verbindung mit einer Weichgewebeverdickung in Form eines Rolllappens eingesetzt. Haben sich die Weichgewebsverh\u00e4ltnisse wie durch den Gingivaformer unterst\u00fctzt entwickelt, k\u00f6nnte das Design einfach ohne \u00c4nderung auch zur Gestaltung des finalen Abutments verwendet werden, sofern das Design des Gingivaformers im Labor erfolgt ist. Sollten \u00c4nderungen erforderlich sein, kann die aktuelle Weichgewebesituation mithilfe eines Intraoralscans von der Implantatschulter aus erfasst werden. Bei komplexen Rehabilitationen mit Br\u00fcckenversorgungen auf den Implantaten erweist sich jedoch die analoge Abformung mit den PEEK-Abformpfosten als vorteilhaft.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Der teildigitale Weg
Der teildigitale Weg zeichnet sich in der Zusammenarbeit Chirurg \u2013 \u00dcberweiser \u2013 Zahntechniker ab. In Abstimmung mit dem Prothetiker setzt der chirurgisch t\u00e4tige Zahnarzt die Implantate und scannt deren Position vor der gedeckten Einheilung. In der Freilegungschirurgie werden die individuellen Gingivaformer zur anatomischen Ausformung der periimplant\u00e4ren Weichgewebe eingesetzt. Dieses Vorgehen wurde bei dem hier dargestellten Fallbeispiel von Dr. Peter Randelzhofer gew\u00e4hlt. Nach der Gewebeheilung beginnt die prothetische Versorgung in der Praxis des \u00dcberweisers. Er findet eine sehr gut ausgeformte Mukosa vor, die mithilfe des individuellen Abformpfostens ohne jeglichen Mehraufwand im analogen Verfahren in das Labor zur Erstellung eines Meistermodells transferiert wird. Die Herstellung der Restauration erfolgt dann je nach Pr\u00e4ferenz der Zahntechniker im analogen oder digitalen Prozess.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Outsourcing
In das Fertigungs-Center \u2013 eine Mischung aus analog und digital. Der implantologisch t\u00e4tige Zahnarzt macht eine Implantatabformung oder scannt intraoperativ die Implantatposition. Er \u00fcbermittelt entweder Modelle oder die Scandaten zusammen mit einem Situations- und \u2027Gegenkieferscan an Camlog. Die versierten Zahntechniker im Dedicam Servicecenter designen den patientenspezifischen Gingivaformer in Absprache mit dem behandelnden Arzt und \u00fcbermitteln den Herstellungsauftrag f\u00fcr Gingivaformer und Abformpfosten in das Fertigungscenter. Beides wird dort hochpr\u00e4zise gefertigt und liegt bei der Implantater\u00f6ffnung in der Praxis vor, um klinisch die besten Voraussetzungen f\u00fcr eine anatomisch ausgeformte Mukosa zu schaffen (Abb. 1 \u2027bis 8)<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n