{"id":222,"date":"2022-03-25T11:33:53","date_gmt":"2022-03-25T10:33:53","guid":{"rendered":"https:\/\/dentaldialogue.de\/?p=222"},"modified":"2022-04-08T14:47:00","modified_gmt":"2022-04-08T12:47:00","slug":"biomechanische-okklusion-und-praezision","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dentaldialogue.de\/biomechanische-okklusion-und-praezision\/","title":{"rendered":"Biomechanische Okklusion und Pr\u00e4zision"},"content":{"rendered":"\n\n

Wenn etwas sch\u00f6n ist, ist es dann auch gut? Diese Frage stellen sich insbesondere funktionsorientierte Zahntechniker und Prothetiker, wenn sie mit \u00e4sthetisch motivierten Restaurationen konfrontiert werden. Denn allzu schnell sind hier geltende Spielregeln vergessen und das Auge obsiegt \u00fcber das Wissen um funktionelle Zusammenh\u00e4nge. Denn Funktion ist nichts Oberfl\u00e4chliches und vor allem nicht trivial. Daher widmet sich Michael Polz in diesem Artikel dem schwierigen Thema, wie man eine biomechanische Okklusion pr\u00e4zise umsetzt. Stichwort: Okklusometrie.<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Eine sch\u00f6ne, \u00e4sthetische Zahnversorgung aus \u201ewei\u00dfem\u201c Material steht f\u00fcr viele Patienten, Behandler und Zahntechniker im Vordergrund. Die Z\u00e4hne haben aber sehr viel mehr Aufgaben zu erf\u00fcllen, als nur gut auszusehen. Sie sind ein wichtiges Tastorgan, sie stabilisieren die Okklusion, sch\u00fctzen somit die Gelenke und haben nat\u00fcrlich auch eine Kaufunktion zu erf\u00fcllen. Um diese Kriterien zu erreichen, gibt es unterschiedliche Konzepte, die mehr oder weniger Erfolg in die eine oder andere Richtung versprechen. Bei den \u201ePrinzipien der biomechanischen Okklusion\u201c nach M.\u2009H.\u2009Polz werden alle Aufgaben des Zahnes, die einen mechanischen Ursprung haben, ber\u00fccksichtigt und in die prothetische Versorgung einbezogen. Das Hauptaugenmerk liegt in der Gestaltung der Okklusion nach nat\u00fcrlichem Vorbild, um in der Dynamik der Unterkieferbewegungen eine st\u00f6rungsfreie H\u00f6cker-Fossa-Beziehung zu gew\u00e4hrleisten. Ein probates und mittlerweile allgemein g\u00fcltiges Mittel zur Herstellung solcher Okklusionen in prothetischen Versorgungen ist der Einsatz des Okklusalen Kompasses. Wird dieser ber\u00fccksichtigt, dann gelingen dynamisch funktionierende Kaufl\u00e4chen \u2013 und zwar unabh\u00e4ngig vom gew\u00e4hlten Material oder der Fertigungstechnologie. Es entstehen Kaufl\u00e4chen, die die Herzen der Fachkundigen gerne h\u00f6her schlagen lassen, weil sie nicht nur die Kernaufgaben des Zahnes erf\u00fcllen, sondern auch noch \u00e4sthetisch sind. Die mithilfe des Kompasses erlangte Pr\u00e4zision in der Dynamik muss allerdings auch mit der Statik der Okklusion einhergehen. Denn was nutzt die sch\u00f6nste Kaufl\u00e4che, wenn diese keine funktionierende Statik aufweist? Nicht nur die richtige Position der Kontakte an den H\u00f6ckerabh\u00e4ngen und Randleisten ist dabei von Wichtigkeit (A-B-C-Stopps, Ausgleich- und Schlie\u00dfstopps), sondern auch die Vertikaldimension der prothetischen Versorgung in HIKP. Diese muss korrekt sein, um die Tastsensorik nicht zu st\u00f6ren. Mit anderen Worten: Ist die Krone zu hoch und muss im Mund eingeschliffen werden, war jegliche Arbeit im Vorfeld umsonst.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Es muss also unser erkl\u00e4rtes Ziel sein, eine prothetische Versorgung so zu gestal\u00adten, dass sie weder im Hinblick auf die Statik noch auf die Dynamik st\u00f6rt, und dass sie im Mund nicht eingeschliffen werden muss. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang jedoch stellt, ist die, wie wir das erreichen k\u00f6nnen. Hierzu gibt es viele Ans\u00e4tze, die zu einem mehr oder weniger befriedigenden Ergebnis f\u00fchren. Die schlechteste Option ist die, die hergestellten Modelle so zu verwenden, wie sie sind \u2013 also gleich darauf los zu werkeln. Grafik\u00a01<\/strong> zeigt den Verfahrensweg in der g\u00e4ngigen Praxis, wenn es um die Herstellung von Zahnersatz geht.<\/p>\n\n\n\n\n\n

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