{"id":22320,"date":"2023-03-21T08:27:01","date_gmt":"2023-03-21T07:27:01","guid":{"rendered":"https:\/\/dentaldialogue.de\/?p=22320"},"modified":"2023-03-21T09:33:29","modified_gmt":"2023-03-21T08:33:29","slug":"auswahlkriterien-im-jetzt-fuer-hier-und-heute","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dentaldialogue.de\/auswahlkriterien-im-jetzt-fuer-hier-und-heute\/","title":{"rendered":"Auswahlkriterien im Jetzt, f\u00fcr Hier und Heute"},"content":{"rendered":"\n\n

Der Autor gilt als einer der bekanntesten Vollkeramik-Spezialisten Deutschlands. Seit mehr als 25 Jahren arbeitet er metallfrei und legt den Schwerpunkt auf vollkeramische Restaurationen. Schon fr\u00fchzeitig setzte er sich mit \u00e4sthetischen Vollkontur-Restaurationen auseinander und brachte sich intensiv in Entwicklungsprozesse ein. Als l\u00f6sungsorientierter Taktgeber ber\u00e4t er seit Jahren namhafte Hersteller bei der Entwicklung ihrer Keramiken. Hierbei agiert er immer aus verschiedenen Blickwinkeln und schafft es, die praktischen Herausforderungen im Laboralltag mit wissenschaftlicher Anlehnung einzubringen. Ziel ist immer, L\u00f6sungswege und Produktkonzepte einfach, sicher und vorhersagbar zu gestalten. Seine Anst\u00f6\u00dfe f\u00fcr Entwicklungen umfassen zus\u00e4tzlich zur Anwendbarkeit wesentliche Aspekte zur \u00c4sthetik und Funktion.<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Er beherrscht die gesamte Klaviatur der Vereinigung von komplexen wissenschaftlichen Zusammenh\u00e4ngen mit (vermeintlich) einfachen Aspekten aus dem Alltag. Aus seiner Sicht muss jede Entwicklung den Anspruch erf\u00fcllen, die klinische und zahntechnische Arbeit zu vereinfachen, ohne Kompromisse in der Qualit\u00e4t einzugehen oder durch komplizierte Anwendungen das Fehlerrisiko zu erh\u00f6hen. Aktuell widmet er sich diversen Fragestellungen rund um das Micro-Layering. In diesem Artikel stellt er die brisanteste Frage in den Fokus: Welches Zirkonoxid bildet das beste Fundament? Erneut ist seine langj\u00e4hrige Expertise dabei wegweisend. Carsten Fischer begleitet die Geschichte von Zirkonoxid von Beginn an und gilt als einer der Pioniere von Full-Kontur-Restaurationen beziehungsweise in Kombination mit effizienter \u00adVeredelung. Heute favorisiert er Multi-Layered-Zirkonoxid und ist auf eine dr\u00e4ngende Frage gesto\u00dfen: Welches Multi-Layered-Zirkonoxid sollte verwendet werden? Diese Frage besch\u00e4ftigt derzeit viele Dentallabore. Die Auswahl ist riesig und feststeht: Zirkonoxid \u2260 Zirkonoxid. Qual der Wahl? Nicht f\u00fcr Carsten Fischer. Er hat in ArgenZ HT+ Multilayer (Argen Dental) seinen Favoriten gefunden und erl\u00e4utert in diesem Artikel, was ihn zu dieser Entscheidung gef\u00fchrt hat.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Der moderne Laboralltag beeindruckt mit einer Vielfalt von Werkstoffen und Produkten. Insbesondere bei vergleichsweise neuen Werkstoffen (zum Beispiel Zirkonoxid) kann jedoch die Wahl schnell zu einer Qual werden. Denn w\u00e4hrend Vielfalt viele positive Seiten hat, kann sie auch verunsichern und die Materialauswahl erschweren. Dieser Artikel setzt sich mit Multi-Layered-Zirkonoxid auseinander und zeigt wesentliche Faktoren auf, die es bei der Auswahl zu ber\u00fccksichtigen gilt. Der Fokus liegt auf der Herstellung von Ger\u00fcsten f\u00fcr das Micro-Layering, wobei der Begriff \u201eGer\u00fcst\u201c im Zusammenhang mit dem Micro-Layering unpr\u00e4zise ist. Es handelt sich um ein Fundament, welches zur form- und farbgebenden Basis wird. 80 bis 90 Prozent einer Multi-Layered-Restauration werden vom Zirkonoxid definiert. Dies verdeutlicht die hohe Relevanz der Materialentscheidung basierend auf einem soliden Farbabgleich (Colour Indexing). Nach wie vor wird im Laboralltag in der Regel nach Angaben eines konventionellen Farbschl\u00fcssels (Farbring Vita classical) gearbeitet. Doch gibt ein A3-Zirkonoxid tats\u00e4chlich die A3 des Farbschl\u00fcssels wieder? Die ern\u00fcchternde Antwort l\u00e4sst sich fast erahnen.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Die gut gestimmte Klaviatur<\/strong>
Die gut gestimmte Klaviatur erschlie\u00dft sich schnell. Grunds\u00e4tzlich ist die Geschichte des Zirkonoxids von wichtigen Meilensteinen gepr\u00e4gt. Zirkonoxid war anfangs ein opakes, beinernes Material. Sp\u00e4ter wurde versucht, den Werkstoffen eine zahnfarb\u00e4hnliche Grundfarbe (beige, creme, alt-wei\u00df et cetera) zu verleihen. Danach kamen Transluzenzen ins Spiel, die dem Material mehr Nat\u00fcrlichkeit verliehen. Jetzt, hier und heute stehen Multi-Layered-Zirkonoxide im Fokus. Mit diesen mehrschichtigen Zirkonoxiden erh\u00e4lt das Dentallabor ein Instrument an die Hand, welches \u2013 idealerweise \u2013 eine gut gestimmte Tonleiter integriert. Diese Klaviatur bietet das Potenzial, die Mannigfaltigkeit an lichtoptischen Eigenschaften und das Spiel zwischen Opazit\u00e4t und Transluzenz, wie wir es vom nat\u00fcrlichen Zahn kennen, zu imitieren. Das Instrument muss gut gestimmt sein. Doch nicht jeder Hersteller wei\u00df, wie die verschiedenen T\u00f6ne f\u00fcr ein harmonisches Ergebnis klingen sollten. Zirkonoxid \u2260 Zirkonoxid. Wie bei einer Legierungstabelle, die diverse Goldlegierungen integriert, variieren auch Zirkonoxide in feinen Details und haben ma\u00dfgebliche Unterschiede. Abwegig scheint die Annahme, dass sich das Dentallabor auf das Zirkonoxid des jeweiligen Herstellers einstellen muss. Vielmehr sollte das Zirkonoxid in die Zeit passen und seine Position im Jetzt, Hier und Heute erf\u00fcllen.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Die aktuelle Position<\/strong>
Die aktuelle Position von Multi-Layered-Zirkonoxid repr\u00e4sentiert das Dentallabor, in dem routiniert und auf wirtschaftlichem Weg vollkeramische Restaurationen angefertigt werden. W\u00e4hrend hochspezialisierte Keramiker in Boutique-Laboren in der Lage sind, v\u00f6llig frei die verschiedenen T\u00f6ne der Vollkeramik zu spielen und wundersch\u00f6ne Kompositionen entstehen, bedarf es im Allround-Labor einer komponierten Melodie, die vergleichsweise einfach nachgespielt werden kann. Daf\u00fcr sind Zirkonoxide gefragt, die verl\u00e4sslich funktionieren. Es bedarf konkreter \u00adKriterien, die in die Zeit passen. In Keramikabteilungen sind gro\u00dfartige Mitarbeitende t\u00e4tig, die mit ihrer Erfahrung auf reproduzierbar schnellem Weg \u00e4sthetische Restaurationen herstellen m\u00f6chten. Farbgrundlage f\u00fcr ihre Arbeit ist zum gr\u00f6\u00dften Teil der klassische Vita-Farbschl\u00fcssel (Vita classical). Und auch wenn immer mehr Patienten den Weg in das Labor finden, wird der Vita-Farbschl\u00fcssel auch k\u00fcnftig prim\u00e4re Grundlage f\u00fcr die Farbkommunikation sein. Und an diesem Punkt ger\u00e4t die vermeintlich wohlklingende Melodie eines Multi-Layered-Zirkonoxids oft ins Stolpern. Teilweise gibt es gro\u00dfe Disharmonien zwischen dem klassischen Farbring und der Farbangabe des Zirkonoxids.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Vermeintlich Gleiches<\/strong>
Vermeintlich Gleiches funktioniert nicht gleich. Optisch unterscheiden sich Zirkonoxide auf den ersten Blick kaum. Eine wei\u00dfe Scheibe, mit einem mehr oder weniger kreativen Schriftzug auf der Oberseite. Doch was steckt drin? Hier ben\u00f6tigen wir unsere \u201eZirkonoxid-Legierungstabelle\u201c. Zirkonoxide differenzieren sich prim\u00e4r in den mechanischen und optischen Eigenschaften. \u00adZun\u00e4chst gilt es, die Generationen zu unterscheiden und hierf\u00fcr ist die Herstellungsrezeptur zu betrachten. Grundlage bildet in der Regel tetragonales Zirkonoxid (TZP, tetragonal zirconia polycrystal), dem herstellerseitig Zus\u00e4tze wie Stabilisatoren (zum Beispiel Yttriumoxid) zugef\u00fchrt werden. Durch das Ver\u00e4ndern der Yttriumoxidanteile steuert der Hersteller die Eigenschaften des Zirkonoxids. Das Material wird f\u00fcr die jeweilige Indikation angepasst (zum Beispiel hohe Transluzenz, hohe Festigkeit). G\u00e4ngige Gliederung der Zirkonoxid-Typen erfolgt nach Generationen. Die pr\u00e4gnantesten Unterschiede finden sich in der Biegefestigkeit (zwischen 750 MPa bis 1.500 MPa) und dem Transluzenzgrad (von hochtransluzent bis opak).<\/p>\n\n\n\n\n\n