{"id":22756,"date":"2023-04-19T12:05:02","date_gmt":"2023-04-19T10:05:02","guid":{"rendered":"https:\/\/dentaldialogue.de\/?p=22756"},"modified":"2023-04-19T12:14:43","modified_gmt":"2023-04-19T10:14:43","slug":"social-media-recruiting-fuer-unternehmen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dentaldialogue.de\/social-media-recruiting-fuer-unternehmen\/","title":{"rendered":"Social Media Recruiting f\u00fcr Unternehmen"},"content":{"rendered":"\n\n

Metaux Precieux bietet eine umfangreiche Palette an Produkt- und Systeml\u00f6sungen f\u00fcr die moderne Zahntechnik \u2013 f\u00fcr Zahntechniker von Zahntechnikern. Ein eingespieltes, leistungsstarkes und innovatives Mitarbeiterteam bietet im Innen- und Au\u00dfendienst eine bestm\u00f6gliche Beratung und Betreuung. Wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu gewinnen, geht Metaux Precieux mit der Zeit. Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Andreas Schmidt setzt gro\u00dfe Hoffnung darauf, mit Social Media Recruiting die richtigen Bewerber f\u00fcr das junge Unternehmen zu finden und arbeitet dabei eng mit dem Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Tim Maurice Bartsch von Opus Beratung zusammen. Das folgende Interview dreht sich um das Thema Social Media Recruiting \u2013 die neue Art der Personalbeschaffung.<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Der Fachkr\u00e4ftemangel wirkt sich auf \u00adDentallabore und auch auf die Industrie aus. Wie findet Metaux Precieux neue Mitarbeiter in dieser besonderen Zeit?
Andreas Schmidt:<\/strong> Metaux Precieux Dental hat seinen Sitz mitten in Stuttgart-West. Das Potential an m\u00f6glichen Mitarbeitern ist an sich gro\u00df. Wir stehen an diesem in allen Bereichen hochpreisigen Standort in Konkurrenz zu den hier ans\u00e4ssigen Industrie-\/Dienstleistungsunternehmen mit teils sehr hohen Sozialstandards. Der Fachkr\u00e4ftemangel hat sich sp\u00fcrbar verst\u00e4rkt, wir hatten in 2022 auf den bew\u00e4hrten Wegen, Anzeigen in der Lokalpresse, Arbeitsamt, Online-Jobb\u00f6rsen nahezu keine Resonanz mehr. Mit der Opus Beratung aus M\u00fcnchen haben wir letztes Jahr mit Social Media Recruiting v\u00f6llig neue Wege eingeschlagen, mit \u00fcberraschend erfolgreicher Resonanz.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Social Media Recruiting, was k\u00f6nnen wir uns darunter vorstellen?
Tim Maurice Bartsch:<\/strong> Mit Social Media Recruiting ist die Mitarbeitergewinnung und Talentsuche \u00fcber die Sozialen Medien gemeint. Hierbei werden gezielte Werbeanzeigen an wechselwillige Personen ausgespielt, die basierend auf ihrem Nutzerverhalten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf diese Anzeige klicken und sich f\u00fcr solch einen Job interessieren. Dabei werden geografische Eigenschaften sowie pers\u00f6nliche Interessen mit in die Suche einbezogen, sodass wir es schaffen, eine qualitativ hochwertige Auswahl an Bewerbern zu erhalten.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Wie wirkt sich Social Media Recruiting auf den Bewerbungsprozess bei Metaux \u00adPrecieux aus?
Schmidt:<\/strong> Der Bedarf wird bei uns in den Abteilungen definiert, unsere Personalchefin nimmt die Themen auf und kommuniziert diese mit Opus. Wir erhalten dann von Herrn Bartsch und seinem Team Informationen zu den Bewerbern und kontaktieren diese aktiv \u2013 und dann geht\u2019s weiter wie gehabt. Im Idealfall: Auswahl, Interviews und letztendlich die Einstellung.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Warum m\u00fcssen sich Unternehmen heute um Mitarbeiter bewerben und nicht mehr andersherum?
Bartsch:<\/strong> Nachdem die Anzahl der Fachkr\u00e4fte \u00fcber die letzten Jahre stark abgenommen hat, gibt es nun mal auch deutlich weniger Optionen f\u00fcr Unternehmen im Markt. Dadurch entsteht ein Mangel, der dazu f\u00fchrt, dass die wenigen Fachkr\u00e4fte, die vorhanden sind, die Wahl haben und sich ihren Arbeitgeber aussuchen k\u00f6nnen. Angesichts dessen ist es umso wichtiger geworden, sich als Arbeitgeber bestm\u00f6glichst zu pr\u00e4sentieren, um die Fachkraft f\u00fcr sich gewinnen zu k\u00f6nnen.
Schmidt:<\/strong> Angebot und Nachfrage regeln den Markt. Mein Kenntnisstand ist, dass in Deutschland aktuell jedes Jahr circa
300 000 Arbeitnehmer mehr den Arbeitsmarkt verlassen als neue dazu kommen. Es wird also nicht besser werden und das Warum spielt hierbei keine Rolle. Wenn wir weiterhin erfolgreich sein \u00adwollen, m\u00fcssen wir das erkennen und uns unter diesen Rahmenbedingungen zurechtfinden.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Welche weiteren Ver\u00e4nderungen bringt das Social Media Recruiting mit sich?
Schmidt:<\/strong> Die enorme Reichweite ist sicherlich ein entscheidender Vorteil und vor allem auch die Tatsache, dass man in k\u00fcrzester Zeit ein breites \u201ePublikum\u201c und somit mehr potenzielle Kandidaten erreichen kann. Das hei\u00dft, durch diese Art der Mitarbeitersuche besteht die M\u00f6glichkeit, spezifische F\u00e4higkeiten und Erfahrungen herauszufiltern, da viele Social Media Plattformen die Kenntnisse und Berufserfahrungen ihrer Nutzer in deren Profil pr\u00e4sentieren. Dies ist gerade auch f\u00fcr Unternehmen sinnvoll, die in Nischenm\u00e4rkten t\u00e4tig sind. Die Zielgruppe wird auf den Plattformen abgeholt, auf denen sie aktiv ist \u2013 relevant sind hier grunds\u00e4tzlich alle Plattformen. So kann der Bewerbungsprozess nicht nur beschleunigt, sondern auch vereinfacht werden. Hinzu kommt, dass Social Recruiting in der Regel kosteng\u00fcnstiger ist als die traditionellen Methoden der Mitarbeitergewinnung wie Stellenanzeigen in den Printmedien oder Online-Jobb\u00f6rsen. Au\u00dferdem werden durch das Social Media Recruiting Talente angesprochen, die sich gar nicht auf Jobsuche befinden, jedoch motivierbar f\u00fcr eine neue Aufgabe sind.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Ist Social Media Recruiting nur ein \u00adzeitweiser Trend?
Bartsch: <\/strong>Mittlerweile besitzt so gut wie jede Person ein Smartphone und verbringt jeden Tag mehrere Stunden mit genau jenem Ger\u00e4t. Warum nicht dort die Leute abholen und erreichen, wo sie ohnehin die meiste Zeit verbringen? Haben Sie schon mal beobachtet, wie viele Leute im Berufsverkehr in der Bahn oder auch im Bus noch Zeitung lesen? Jeden Tag kommen tausende neue Nutzer dazu und die heranwachsende Generation, die Arbeitnehmer von morgen, wachsen damit auf.
Schmidt: <\/strong>Metaux Precieux ist neue Wege gegangen. Derzeit ist das ein erfolgreicher Prozess. Es ist faszinierend, wie \u00adzielgerichtet m\u00f6gliche Kandidaten angesprochen werden k\u00f6nnen. Das geht nur \u00fcber Social Media. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es in der Ansprache und im weiteren Verlauf auf viele kleine Details ankommt, die den Prozess erst erfolgreich machen. Aktuell k\u00f6nnen wir eine starke Zunahme an Agenturen feststellen, die Social Media Recruiting Dienstleistungen anbieten.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Die Ansprache von m\u00f6glichen Bewerbern findet also auf Social Media statt \u2013 wieso hier und nicht auf klassischen Plattformen wie StepStone oder Indeed?
Bartsch:<\/strong> Man muss sich hier einmal eine entscheidende Frage stellen: Aus welchen Gr\u00fcnden sind die Personen, die auf der Suche nach einer Arbeit sind, tats\u00e4chlich arbeitssuchend? Handelt es sich vielleicht um schwer vermittelbare Personen oder welche, die st\u00e4ndig wechseln und nie zufrieden sind? Demzufolge gehen wir mit unseren Methoden auf die guten Fachkr\u00e4fte zu, welche aber offen f\u00fcr einen Wechsel in ein neues Arbeitsumfeld sind. Somit k\u00f6nnen wir fachlich und menschlich ansprechende Bewerber f\u00fcr unsere Kunden gewinnen. Sucht man also als Arbeitgeber im Jahr 2023 noch \u00fcber die \u201ealten Methoden\u201d dann wird es zwangsl\u00e4ufig dazu \u00adf\u00fchren, dass man den Anschluss im Bewerbermarkt endg\u00fcltig verliert.<\/p>\n\n\n\n\n\n

Was macht ein Unternehmen attraktiv f\u00fcr Arbeitnehmer? Ist es noch der Obstkorb?
Schmidt: <\/strong>Die Gesellschaft wandelt sich in allen Bereichen, auch die Anforderungen an einen attraktiven Arbeitsplatz. Der Obstkorb, freie Getr\u00e4nke, Kaffee und Kuchen, Jobfahrrad, betriebliche Altersvorsorge, attraktives Gehalt und vieles mehr sind bei Metaux Precieux \u00fcblich. Meine Einsch\u00e4tzung ist aber, dass diese Zugaben f\u00fcr den Start beziehungsweise f\u00fcr die Entscheidung vielleicht Anreize darstellen, diese aber sehr schnell selbstverst\u00e4ndlich werden. Meiner Meinung nach \u2013 so hat es die Erfahrung gezeigt \u2013 m\u00fcssen wir Stressfaktoren f\u00fcr unsere Mitarbeiter minimieren und ein kollegiales und freundliches Miteinander schaffen.
Wir versuchen das unter anderem mit m\u00f6glichst reibungsloser interner Kommunikation und Abl\u00e4ufen, Wertsch\u00e4tzung, m\u00f6glichst keine \u00dcberstunden, flache Hierarchien, flexible Arbeitszeiten, gemeinsamen Fr\u00fchst\u00fcck, zusammen kochen und Mittagessen. Der Sinn und Zweck, neudeutsch \u201epurpose\u201c wird immer wichtiger \u2013 genauso wie das Schaffen einer Wohlf\u00fchlatmosph\u00e4re im Arbeitsalltag. Wie gesagt wir versuchen das, sind nicht perfekt, aber arbeiten daran.<\/p>\n\n\n\n