{"id":311,"date":"2022-03-25T12:13:25","date_gmt":"2022-03-25T11:13:25","guid":{"rendered":"https:\/\/dentaldialogue.de\/?p=311"},"modified":"2022-04-08T13:25:27","modified_gmt":"2022-04-08T11:25:27","slug":"der-zahn-der-zeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dentaldialogue.de\/der-zahn-der-zeit\/","title":{"rendered":"Der Zahn der Zeit"},"content":{"rendered":"\n\n

Im Laufe der Jahre ver\u00e4ndern nicht nur wir uns und passen uns an unsere Umwelt an, auch unsere Z\u00e4hne durchlaufen solche Phasen. In dem vorliegenden Beitrag konzentrieren sich die Autoren auf die Rekonstruktion eines alten Frontzahns. Dieser war verlorengegangen und musste implantatprothetisch ersetzt werden. Hilfreich waren dabei die verbliebenen Nachbarz\u00e4hne, die wertvolle Informationen lieferten. Dabei ist es wichtig, die relevanten Merkmale zu identifizieren und auf die Restauration zu \u00fcbertragen.<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Klinische Phase<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n\n

Bei dem Patienten handelte es sich um einen 49-j\u00e4hrigen Mann, Raucher (mehr als eine Packung pro Tag), mit einer Parodontalerkrankung, die vor drei Jahren diagnostiziert und behandelt worden war. Er wurde wegen des pl\u00f6tzlichen Verlusts seines Zahns\u00a025 in der Klinik vorstellig. Im Rahmen der Untersuchung wurde zudem ein Mobilit\u00e4tsgrad 3 an Zahn\u00a022, aber auch an Zahn\u00a012 konstatiert. Um den fehlenden Zahn\u00a025 zu ersetzen, wurde ein Implantat in Betracht gezogen. Im Verlauf der weiteren klinischen Untersuchung wurden harte und weiche Konkremente und drei Amalgamf\u00fcllungen festgestellt. Ein n\u00e4heres Screening und die Sondierung ergaben, dass weder Parodontaltaschen noch eine aktive Parodontalerkrankung vorlagen. Der Patient wurde \u00fcber seine Situation informiert und eine Panoramar\u00f6ntgenaufnahme angefertigt (siehe Abb.\u20091)<\/strong>. Um zus\u00e4tzlich zu pr\u00fcfen, ob eine Implantation risikofrei durchf\u00fchrbar w\u00e4re und wie es um die Prognose bestellt sein w\u00fcrde, war auch eine DVT indiziert. Zudem wurde der Patient \u00fcber die Risiken des Rauchens und die damit verbundenen m\u00f6glichen Komplikationen sowie den Status der Parodontalanamnese aufgekl\u00e4rt. Die Panoramar\u00f6ntgenaufnahme zeigt die Merkmale einer \u00e4lteren parodontalen Vorerkrankung. Die Alveole des Zahns\u00a022 wies keinen Kontakt zum Knochen und Zahn\u00a012 nur noch Knochen um den Apex herum auf (Abb.\u20091)<\/strong>. Bei der Auswertung der DVT-Aufnahme wurde hinsichtlich der L\u00e4nge und Breite ein gutes Knochenangebot f\u00fcr eine Implantation festgestellt, sodass der Zahn\u00a022 extrahiert und in dieser Region implantiert werden konnte. Es wurde daher beschlossen, neben dem Zahn\u00a025 \u2013 wegen dessen Verlusts der Patient die Praxis urspr\u00fcnglich konsultiert hatte\u00a0\u2013 auch den Zahn\u00a022 implantatprothetisch zu rekonstruieren. Die prothetische Herausforderung im \u00e4sthetisch sichtbaren Bereich ist der Grund daf\u00fcr, in diesem Artikel lediglich die Versorgung des Implantats in regio\u00a022 zu beschreiben. Inseriert werden sollte dort ein \u00adSweden\u00a0& \u00adMartina Premium One-Implantat mit einem Durchmesser von 4,25 und einer L\u00e4nge von 11,5\u2009mm. F\u00fcr ein bestm\u00f6gliches Implantationsergebnis wurde das Implantat sofort nach der Extraktion des hochmobilen und als nicht erhaltungsw\u00fcrdig eingestuften Zahns\u00a022 inseriert. Die Vorteile der Sofortimplantation wurden erstmals von Prof.\u2009Dr.\u2009Willi Schulte von der Universit\u00e4t T\u00fcbingen beschrieben. Der verbliebene Raum zwischen der Extraktionsalveole und dem Implantat wurde mit einer anorganischen porcinen Knochenmineral-Matrix (MinerOss\u00a0XP, Camlog) mit dem Volumen\u00a00,5 aufgef\u00fcllt. In der Abbildung\u00a02<\/strong> ist die Situation nach Insertion des Schweden & Martina Premium One-Implantats dargestellt. Nach vier Monaten Einheilzeit waren die Gewebe bereit und der Patient konnte definitiv versorgt werden.<\/p>\n\n\n\n