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Fachbeitrag
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Ästhetik
13.12.23
Engpass im Frontzahnbereich? Veneer-over-Crown
Kniffliger Patientenfall verlangt nach unkonventioneller Lösung
Zt. Peter Eiselt
Zahntechniker stehen immer wieder vor Herausforderungen, die innovative Lösungen und kreative Wege erfordern. Ein solches Beispiel wird im Artikel vorgestellt. Was auf dem ersten Blick als einfache Aufgabe erscheint – die Anfertigung einer Implantatkrone im unteren Frontzahnbereich – entpuppte sich als komplexes Unterfangen. Die schmale Lücke zeigt der herkömmlichen Implantatkrone Grenzen auf. Der Autor beschreibt den pfiffigen Lösungsweg „Veneer-over-Crown“. Das Zirkonoxid Zolid Bion kam dabei in doppelter Mission zum Einsatz.
Zahntechnik ist ein Zusammenspiel von fachlichem Know-how, digitalen Technologien und modernen Werkstoffen. Während digitale Technologien eine gleichbleibende Qualität sicherstellen, liegt es in unserer Verantwortung als Zahntechniker, dass die Arbeit den individuellen Gegebenheiten entspricht. Das erfordert manchmal kreative Lösungen. Auch wenn der Kreativität in unserem Beruf Grenzen gesetzt sind (durch Anatomie, Funktion, Werkstoffkunde etc.), führt der standardisierte Weg nicht immer zum gewünschten Ziel. Jede Patientenarbeit ist einzigartig und es gibt keine vollständig standardisierten Lösungen. Während Maschinen und Software in der Lage sind, Standards nahezu automatisch umzusetzen, sind es die kniffligen Fälle, die unser zahntechnisches Geschick und unsere Kreativität fordern. Die Fähigkeit, flexibel darauf zu reagieren, zeichnet unsere Arbeit aus.
Zirkonoxid im Wandel Seit Jahrzehnten begeistern wir uns in unserem Labor für die digitale Zahntechnik und haben uns frühzeitig in diesem Bereich positioniert. Bereits seit 2011 arbeiten wir mit Intraoralscannern und realisieren heute viele Fälle im komplett digitalen Workflow. Ständiger Begleiter auf dieser Reise war die rasante Entwicklung von Werkstoffen, insbesondere von Zirkonoxid; angefangen mit sehr opaken Zirkonoxiden, die uns oft vor Herausforderungen stellten, bis hin zu modernen Zirkonoxiden, die mit ihrer natürlichen Transluzenz eine echte Konkurrenz für Silikatkeramiken darstellen. In unserem Labor fühlen wir uns in der digitalen Welt von Amann Girrbach zu Hause und begleiten die Zirkonoxid-Entwicklungen des Unternehmens. Wir arbeiten gern mit mehrschichtigen Zirkonoxiden und waren zuletzt mit Zolid Gen-X zufrieden. Allerdings gab es Situationen, in denen uns das hochtransluzente Zirkonoxid etwas zu weißlich erschien. Heute verwenden wir als mehrschichtiges Zirkonoxid ausschließlich Zolid Bion, eine Weiterentwicklung von Zolid Gen-X. Das Zirkonoxid der Klasse 5 ist vielseitig einsetzbar, angefangen von Frontzahnkronen über weitspannige Brücken bis hin zu Implantatkronen. Zolid Bion gehört zu den Mehrgenerationen-Rohlingen, die aus verschiedenen Zirkonoxiden (4Y-TZP & 5Y-TZP) hergestellt werden. Das Geheimnis der beeindruckenden Ästhetik liegt laut Amann Girrbach in einem mit der Tosoh Corporation völlig neu entwickelten 5Y-TZP-Material. Zolid Bion ist seit mehr als einem halben Jahr in unserem Laboralltag im Einsatz und bewährt sich auch in anspruchsvollen Situationen.
Patientenfall: Schmale Lücke, doppelte Lösung Das Konzept „Veneer-over-Crown“ ist ein Beispiel dafür, wie mit zahntechnischer Kreativität und modernem Zirkonoxid knifflige Situationen gemeistert werden können. Eine einzelne Implantatkrone mag für viele Dentallabore Routine sein. Doch dieser spezielle Fall war alles andere als gewöhnlich und verlangte eine unkonventionelle Lösung. Zahntechnische Kreativität ist jedoch nicht gleichbedeutend mit improvisiertem „Basteln“. Vielmehr geht es darum, solide und sichere Lösungen zu entwickeln, die klaren Regeln folgen.
Ausgangssituation Der Patient stellte sich in der Zahnarztpraxis (Dr. Peter Schweigert, Frankfurt) mit einem frakturierten Zahn 32 vor. Nach eingehender klinischer und röntgenologischer Untersuchung wurde entschieden, den Zahn zu extrahieren und die Lücke implantatprothetisch zu versorgen. Es ist bekannt, dass im unteren Frontzahnbereich anatomische Gegebenheiten, wie ein schmaler Kieferkamm oder begrenzte Interdentalräume, die implantatprothetische Versorgung erschweren können. Auch in diesem Fall waren die Platzverhältnisse limitiert. Während schmale Lücken mit entsprechenden Implantatsystemen chirurgisch in der Regel kein Problem darstellen, kann es für die prothetische Restauration eng werden (Abb. 1). Eine konventionelle Implantatkrone, bestehend aus individuellem Abutment und Krone, stößt oft an ihre Grenzen. Nach der Planung der Implantatposition regio 32 wurde ein schmales zweiteiliges Implantat (Straumann SC) inseriert. Als provisorische Versorgung bis zur Freilegung des Implantates diente die an den Nachbarzähnen befestigte Krone des extrahierten Zahnes. Nach Einheilung und Freilegung des Implantates erfolgte eine offene Abformung mit Abformpfosten. Der Arbeitsauftrag für unser Labor: Herstellung einer Implantatkrone regio 32 auf einem individuellen Abutment.
Zahntechnische Herausforderung Die Lücke zwischen den Zähnen 31 und 33 war zu schmal, um ein individuelles Abutment und eine Krone zu integrieren (Abb. 2). Auch eine okklusal verschraubte Restauration stellte keine optimale Lösung dar, da es keine Titanklebebasis für die abgewinkelten Schraubenkanäle gibt. Somit wäre der Schraubenkanal von vestibulär sichtbar gewesen wäre, was aus ästhetischen Gründen nicht akzeptabel ist (Abb. 3 und 4).
Lösung: Veneer-over-Crown Wir brauchten eine Lösung, die den anatomischen und den materialtechnischen Anforderungen gerecht wird. In unserem Labor hatten wir bereits ähnliche Situationen und haben uns daher nicht zum ersten Mal mit dieser Problematik beschäftigt. Bewährt hat sich eine spezielle Konstruktion, die wir als „Veneer-over-Crown“ bezeichnen. Hierbei wird ein Teil der Krone (Implantatkrone) okklusal verschraubt, während der verbleibende sichtbare Bereich mit einem gefrästen Veneer „verblendet“ wird (Abb. 5). Die Kombination von verschraubter Krone und Veneer ermöglicht es, die Funktionalität der Implantatkrone zu gewährleisten und gleichzeitig ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Das Konzept „Veneer-over-Crown“ stellt für uns eine zuverlässige Lösung dar. Zugleich erfordert sie ein sorgfältig ausgewähltes Materialkonzept. Das Material sollte für die Implantatkrone eine hohe Festigkeit aufweisen und eine gewisse Opazität besitzen, um die Titanbasis effektiv zu kaschieren. Gleichzeitig ist ausreichend Transluzenz wichtig, um ein natürliches Erscheinungsbild der Restauration zu gewährleisten. Beide Anforderungen werden durch das Multigenerationen-Zirkonoxid Zolid Bion erfüllt. Daher kam dieses Zirkonoxid gleich in doppelter Mission zum Einsatz: für die Implantatkrone und für das Veneer. Der entscheidende Vorteil der Verwendung des gleichen Materials für beide Komponenten ist die hohe Passgenauigkeit zwischen Implantatkrone und Veneer. Dies garantiert eine optimale Präzision und ein harmonisches Gesamtergebnis.
Umsetzung Nach dem Digitalisieren der Modelle (Ceramill Map 600, Amann Girrbach) erfolgte die Konstruktion der okklusal zu verschraubenden Implantatkrone sowie automatisch die Reduktion der bukkalen Anteile (Abb. 6). Mittels Cut-Back-Design wurde Platz für das Veneer geschaffen. Beide Komponenten wurden in einem Arbeitsgang hergestellt (Abb. 7). Das Fräsen (Ceramill Matik, Amann Girrbach) von Implantatkrone und Veneer erfolgte aus Zolid Bion (Abb. 8). Die Passung beider Teile zueinander nach dem Fräsen und gemeinsamen Sintern war optimal (Abb. 9). In wenigen Arbeitsschritten war die Implantatkrone fertiggestellt und konnte nach unserem Klebeprotokoll mit der Titanbasis (Multilink Hybridabutment, Ivoclar) verbunden werden (Abb. 10 und 11). Für eine optimale Ästhetik bevorzugen wir normalerweise eine Rohbrandeinprobe. In diesem Fall wurde dies vom Patienten nicht gewünscht, sodass wir uns bei dem ästhetischen Finish auf die Fotodokumentation verlassen mussten. Das aus Zirkonoxid gefräste Veneer wurde mit einer hauchdünnen Schicht Liquid-Keramik (MiYO, Jensen) verblendet. Nach einer Abschlusskontrolle konnten Implantatkrone und Veneer fertiggestellt werden (Abb. 12). In der Zahnarztpraxis wurde die Implantatkrone auf dem Implantat verschraubt und der Schraubenkanal mit Komposit verschlossen. Anschließend konnte das Veneer adhäsiv auf der Krone befestigt werden. Vor dem Verkleben wurden die Zirkonoxid-Oberflächen vorbehandelt (Abstrahlen, Primer) und dann das Veneer mit zahnfarbenem Befestigungskomposit (Multilink, Ivoclar) verklebt (Abb. 13).
Das Ergebnis zeigt, dass die Veneer-over-Crown-Versorgung die schmale interdentale Lücke optimal ausfüllt, wobei der Schraubenkanal unsichtbar bleibt (Abb. 14). Bei höheren ästhetischen Ansprüchen des Patienten wäre eine Feinjustierung der Krone während einer Rohbrand-Einprobe zur besseren Anpassung an die Nachbarzähne möglich gewesen. Aber auch mithilfe der Fotodokumentation konnte auf effiziente Weise – ein Arbeitsgang für CAD-Konstruktion und CAM-Fräsen – ein gutes Ergebnis erzielt werden, wobei das verwendete Zirkonoxid eine entscheidende Rolle spielte.
Zusammenfassung: Werkstoff In der großen Welt der Zirkonoxide hat sich Zolid Bion (Amann Girrbach) als bemerkenswerte Weiterentwicklung erwiesen. In unserem Laboralltag haben wir die „Evolution“ des Materials quasi miterlebt; bereits mit Gen-X waren wir zufrieden. Jetzt hat Amann Girrbach mit Zolid Bion die letzte Lücke zur hohen Ästhetik geschlossen. Das Zirkonoxid ist wunderbar transluzent und ähnelt in der Optik einer ästhetischen Silikatkeramik – bei gleichzeitig hoher Festigkeit. Wir verwenden heute ausschließlich Zolid Bion als mehrschichtiges Zirkonoxid, ergänzt durch ein einfarbig opakes Zirkonoxid (Zolid ZI, Amann Girrbach). Mit diesen beiden Werkstoffen decken wir das gesamte Anwendungsspektrum im Laboralltag ab. Für uns bedeutet eine solche überschaubare Materialkonstellation ein hohes Maß an Flexibilität und Sicherheit, da wir uns auf die Qualität der Werkstoffe verlassen und gleichzeitig auf die individuellen Wünsche der Patienten eingehen können.
Fazit Ästhetik, Funktionalität, Langlebigkeit, Individualität – es gibt viele Definitionen für das Wort Qualität und viele Wege, sie zu erreichen. Einer davon ist, über den Standard hinauszugehen und individuelle Lösungen zu fertigen. Die digitale Zahntechnik ermöglicht uns Präzision und Effizienz. Die ständige Weiterentwicklung der Werkstoffe gibt uns die Möglichkeit, optimale Ergebnisse zu erzielen. Für uns ist die Veneer-over-Crown-Versorgung ein Paradebeispiel dafür, wie mit zahntechnischer Kreativität und modernen Werkstoffen auch knifflige Herausforderungen zu meistern sind. In doppelter Mission: Mit Zolid Bion steht ein Zirkonoxid zur Verfügung, das sowohl hohe ästhetische als auch optimale mechanische Anforderungen erfüllt. Damit können wir über den Standard hinaus individuelle Lösungen anbieten, die den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten gerecht werden.
Peter Eiselt ist als erfahrener Zahntechniker ein Digital-Enthusiast und beschäftigt sich bereits seit dem Jahr 2003 mit der digitalen Zahntechnik. Nachdem er zunächst in Zahnarztpraxen als alleinverantwortlicher Zahntechniker (Schwerpunkt Implantologie) sein Wissen und Können unter Beweis gestellt hat, ist Peter Eiselt nun bereits seit mehr als 15 Jahren als Laborleiter bei Ulbricht Dental Technik in Bad Vilbel tätig.
Kontakt Peter Eiselt Ulbricht Dental–Technik GmbH Alte Frankfurter Straße 19 61118 Bad Vilbel www.ulbricht-dental.de
CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.
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Ästhetik
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