IDS 2025

Markt & Innovationen

01.03.25

Das Zirkonoxid-Paradox

Zwischen Möglichkeiten und Machbarkeit

Annett Kieschnick

Zahntechnik wird immer leistungsfähiger, gleichzeitig immer anspruchsvoller. Hochleistungskeramiken wie Zirkonoxid ermöglichen Restaurationen, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Doch was nach unbegrenzten Möglichkeiten klingt, entpuppt sich oft als komplexe Gleichung mit vielen Unbekannten.

Das Zirkonoxid-Paradox: Es beginnt mit großen Versprechen. Hochleistungskeramiken wecken Erwartungen an Restaurationen von bisher unerreichter Ästhetik und Funktionalität. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Doch im Laboralltag zeigt sich oft ein anderes Bild. Die vermeintliche Einfachheit weicht einer komplexen Realität. „Wir haben Werkstoffe, die gleichzeitig hochfest und hochtransluzent sind, die Farb- und Festigkeitsverläufe integrieren und sich für praktisch jede Indikation eignen“, erklärt Christina Voß, Leiterin Forschung & Entwicklung bei Dental Direkt. Aber die Vielseitigkeit hat ihren Preis: Sie verlangt ein tiefes Verständnis der gesamten Prozesskette. So vereint z. B. ein modernes Hybridzirkonoxid verschiedene Yttrium-Anteile und Transluzenzgrade in einem Rohling, um eine bessere Anpassung an individuelle Anforderungen zu ermöglichen. Klingt clever – bedeutet aber, dass jeder einzelne Arbeitsschritt auf die Materialarchitektur abgestimmt sein muss. Jede Unachtsamkeit in der Prozesskette kann das Ergebnis ­gefährden.

Zirkonoxid: Gut allein ist nicht gut genug

Längst geht es bei Zirkonoxid nicht mehr nur um reine Materialqualität, sondern um die Beherrschung der gesamten Prozesse im Laboralltag. „Ungeeignetes Werkzeug oder falsche Bearbeitungsstrategien können das beste Material kompromittieren“, so Dennis Diekmann, Produktmanager für zahntechnische Werkzeuge bei Komet Dental. Diese Erkenntnis prägt zunehmend das Denken und so wird auch auf der IDS 2025 der Fokus verstärkt auf ganzheitlichen Lösungsansätzen liegen – weg von reiner Produktpräsentation. Ein Beispiel ist Dental Direkt: Das Unternehmen widmet einen kompletten Standbereich der Anwendungstechnik. Benjamin Mumos, Anwendungstechniker bei dem Zirkonoxid-Spezialisten, erklärt: „Wir zeigen nicht einfach unser neues Zirkonoxid, sondern demonstrieren live, wie man die Möglichkeiten voll ausschöpft.“

IDS 2025: Anwendungskompetenz live erleben

Interessant ist dabei der praxisnahe Ansatz. Experten aus Zahntechnik, Wissenschaft und Anwendungstechnik werden demonstrieren, wie sich selbst komplexe Arbeiten sicher umsetzen lassen. Von der Konstruktion über die Positionierung im Rohling bis hin zur Oberflächenbearbeitung – jeder Schritt wird nachvollziehbar dargestellt. In Diskussionsrunden werden Fragen aus dem Laboralltag aufgegriffen und Fehlerquellen sowie deren Vermeidung diskutiert. Und dabei wird sich oft bestätigen: Die kniffligen Fragen, die einen selbst beschäftigen, sind auch für viele Kollegen relevant.

Werkstoff trifft Werkzeug

Das Beispiel von Dental Direkt und Komet verdeutlicht einen Branchentrend: vernetztes Denken. Die Bündelung der Kompetenzen von Werkstoff- und Werkzeugspezialisten schafft ein umfassendes Prozessverständnis. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir nur gemeinsam vorankommen können“, resümiert Lisa Freiberg, Produktmanagerin Zirkonoxid bei Dental Direkt. „Um zahntechnische Produkte und Werkstoffe im Labor langfristig zu etablieren, gilt es, die eigenen Stärken mit den Fähigkeiten anderer Unternehmen zu bündeln.“ Also im Miteinander liegt der Weg nach vorn; klingt fast philosophisch, hat aber einen handfesten Hintergrund: Die zunehmende Komplexität lässt sich nur durch Zusammenarbeit beherrschen. Wie ernst es beiden Unternehmen damit ist, zeigt sich auch abseits der IDS: In einer Tutorial-­Videoserie zeigen Dental Direkt und Komet Schritt für Schritt, worauf es bei der Zirkonoxid-Bearbeitung ankommt.

Mehr als die Summe der Teile

Wenn Werkstoffexperten und Werkzeugspezialisten Erkenntnisse teilen, wenn Wissenschaft, Labor und Praxis sich ergänzen, entsteht die Anwendungskompetenz, die im Laboralltag den Unterschied macht. Die IDS 2025 wird zeigen, wohin diese Entwicklung führen kann. Eines steht fest: Der Weg zu besseren Restaurationen führt nicht allein über neue Werkstoffe, sondern vor allem über das Verständnis für die Komplexität und die richtige Anwendungskompetenz. Nur so lässt sich das Zirkonoxid-Paradox auflösen.

Dental Direkt auf der IDS 2025: Halle 1.2, Stand D030

„Say hello to Y. – Say hello to IDS 2025!“ 
Anwendungstechnik – live erleben

  • Sicheres Arbeiten mit Zirkonoxid – austrennen, strukurieren, polieren …
  • Zirkonoxid in Perfektion – Färbeflüssigkeiten, Malfarben, Texturpasten …
  • 3D-Druck – auf dem Weg zum perfekten Modell
  • Meet your Expert 2.0: Expertengespräche live und vieles mehr

Autorin: Annett Kieschnick, Freie Fachjournalistin, Berlin

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Erweitertes Portfolio mit Hybrid-Workflow

CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.


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