Interview

Laborportrait

25.07.23

Gesundes Lächeln aus dem Harz

Das Dental Labor Gartner als HotSpot – richtig digital als #VIP-Labor

dd Redaktion

Im Harz zuhause: Gartner Dental Labor in Goslar. Manchmal ist es schon ein harter Brocken: Der direkte Weg zu den Kunden ist kurvenreich, ein Auf und Ab, mehr Höhenmeter als Kilometer, und so manche Kurierfahrt endet erst hinter den sieben Bergen. Aber ganz ehrlich: Das Gartner-Team liebt die Berge und Täler, die Seen, die Wälder, die wilden Flussläufe. Und ist im Harz zuhause. Die Vielfalt der Natur spiegelt sich in jedem Menschen wider. In jedem Lächeln, das 40 Mitarbeiter mit Lust, Leidenschaft und modernsten Technologien umsetzen. Undine und Andreas Gartner und ihr Team, darunter drei Zahntechnikermeister und eine Dental-Ingenieurin, setzen sich täglich für ein gesundes Lächeln aus dem Harz ein.

Herr Gartner, wie leben Sie das Gartner-Kunden­konzept?
Andreas Gartner:
Sehr persönlich, wir finden immer eine Lösung, persönlich und partnerschaftlich und arbeiten sehr eng mit den Zahnarztpraxen zusammen. Das ist echte Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit und Augenhöhe. In den Praxen sind regelmäßig drei Personen vor Ort: Unser Laborleiter und Ztm. Markus Schlichter, unser „Hauptkümmerer“ Andreas Spöttel als Spezialist und Abteilungsleiter Kunststoffprothetik und ich.

Gartner Dental – Gartner Digital – Wesentlicher Bestandteil Ihres Erfolgs ist die Digitalisierung auf die Zahntechnik 4.0. Wie setzen Sie das als Kundenkonzept für die „digitale Praxis“ um?
Undine Gartner:
Vor 15 Jahren sagte unser damals 9-Jähriger Sohn in der neuen CAD/CAM-Abteilung zu Kunden: „Das hier ist ganz neu: Das ist das Herzstück meines Vaters, naja vielleicht neben meiner Mutter.“ Wir haben die digitale Zahntechnik im Harz geprägt. Und heute leben wir es unter Regie unserer Mrs. Digital. Claudia Flister ist Leiterin unserer CAD/CAM-Abteilung und bietet den Digitalservice für Intraoralscanner und Datentransfer als telefonischer First-Level-Support an. Und vor Ort auch als Second-Level-Support, d. h. sie schnappt sich unseren „roten Koffer“ mit dem Medit i700 und fährt zu Demonstrationszwecken in die Praxis. Claudia unterstützt auch bei der Einrichtung des Intra­oralscanners im digitalen Workflow in der Zahnarztpraxis und somit auch die Praxismitarbeiterinnen bei der Umsetzung. Besonders stolz sind wir darauf, dass sie auch im externen Support-Team von Schütz Dental tätig ist. Auch jüngere Zahntechniker und Azubis führt sie im Labor an die Digitalisierung heran, wie etwa bei der Konstruktion von Abformlöffeln, Bissnahmen und adjustierten Aufbissschienen. Zu unserem Kundenkonzept gehören auch regelmäßige Veranstaltungen, die dann von mir organisiert, geleitet und betreut werden.

Wie gestalten Sie das Fortbildungs­angebot für Zahnärzte?
Undine Gartner:
Wir haben hier im Harz eine Vorreiterposition mit Veranstaltungen. Für 2023 haben wir folgende Themen im Programm: Die „digitale Praxis“ mit modellfreier Schiene, zahnärztliche Abrechnung mit dem Themenschwerpunkt: Von der Krisenstimmung über Budgetierung zu lösungsorientierten Denkweisen – wie können wir den Herausforderungen des ­Jahres begegnen? Weiteres Thema ist Personalmanagement – wiederum mit Kernthemen wie Führung, Teambuilding und Kommunikation. Vor allem das Thema „digitale Praxis“ mit­Dr. Nadine Buchholz und ihrer Leidenschaft für die Digitalisierung mit dem ­Intraoralscannen kommt bei den Zahnärzten besonders gut an: Von der Anwenderin zu Anwendern – und das mit viel ­Herzblut.

Wie nehmen Ihre Kunden Sie wahr?
Undine Gartner:
Es ist eine Mischung aus enger Kundenbindung und dem hohen technischen Know-how, das unterscheidet uns in der Vielfältigkeit von anderen Laboren. Die ganz klassische analoge Zahntechnik von der Pike auf gelernt von Markus Schlichter und meinem Mann, kombiniert mit dem digitalen Workflow, gelebt von Claudia Flister und dem Team. Damit sind wir ganz breit aufgestellt, und bieten ein sehr umfassendes Spektrum an. Jeden Tag ist unser Botendienst fast 1.000 km „on the road“, um unsere Kunden pünktlich und zuverlässig zu beliefern. Dieses Gesamtpaket wird von Kunden als echter Mehrwert wahrgenommen.

Taktiles Scannen ist ein Steckenpferd von Ihnen. Welche Vorteile hat die Doppel­krone von Gartner?
Andreas Gartner:
Wir erreichen heute einen Goldstandard bei den NEM-Teleskopen über die neue CAM-Software Tizian CAM Pro und unsere neue Fräsmaschine Tizian 3.5 Loader pro+. Die Teleskope laufen wie Gold. Taktil scannen wir schon lange. Mit den neuen digitalen Tools können wir die Teleskope sehr fein in Abhängigkeit von Form, Größe und Länge der Fräsfläche justieren. Abhängig von der Form und Größe des Teleskops stellen wir die Parameter individuell ein. Und vor allem können wir nach dem Fräsen, noch während die Ronde in der Maschine eingespannt ist, das Laufen der Primärkrone in der Sekundärkonstruktion überprüfen. Und bei Bedarf noch die Passung verändern, und das in 5 µm-Schritten. Das ist richtig Gartner taktil digital.

Sie werben mit „Der richtige Biss: Funktionsanalyse bei Gartner“ – wie profitieren Zahnärzte davon?
Andreas Gartner:
Wir bilden laborseitig die digital basierte Kieferregistrierung mit dem digitalen Gesichtsbogen ab. Ebenso binden wir die realen Patientenbewegungen mit dem real movement-Modul von Tizian JMA Optic by zebris ein. Zusätzlich gehen wir nach dem „verify-solution for occlusion“ Konzept nach Zahnarzt Dr. Roland Althoff vor. Mit diesem Konzept wird die richtige Bisshöhe übertragen. Das Verfahren führt bei Beachtung einer sorgfältig ausgeführten Arbeitskette zu einer passgenauen Okklusion. Es schafft damit mehr Zufriedenheit im beruflichen Alltag von uns und unseren Zahnärzten und führt zu einem glücklichen Patienten, der uns qualitätsbegeistert weiterempfiehlt. Es gibt hier eine klare Segmentierung auf nur ein Segment beim Stumpf und Gegenbiss. Im Artikulator wird genau diese Höhe, die der Biss vorgibt, festgelegt. Das funktioniert sehr gut. Der Effekt ist, wenn die Arbeitskette genau durchgeführt wird, eine immense Zeitersparnis in der Praxis.

Welche Lösung bieten Sie den ­„gestressten“ Patienten an?
Andreas Gartner:
Unsere Lösung ist eine Entspannungsschiene für diese Menschen, natürlich auch in Kombination mit zebris–Vermessungen. Das Thema ist ganz aktuell. Viele Menschen sind in Stresssituationen und brauchen „Entspannung“, auch bei Kieferbewegungen. Wir stellen diese Schienen über unser CAD/CAM System aus dem PMMA-freien Material clearsplint mit Memory-Effekt her. Für den Patienten heißt das: Kein Spannungsgefühl, eine glatte Oberfläche und hypoallergen. Die Schiene ist also auch für allergiesensible Patienten geeignet und somit ein echter Glücksbringer für „gestresste“ Patienten mit Spannungskopfschmerz, Nackenschmerzen et cetera.

First Profit Mover – das zeichnet Sie als #VIP Labor von Schütz Dental aus. Was bedeutet das konkret?
Andreas Gartner:
Wir freuen uns, mit #VIP-Kollegen zu kommunizieren und uns gegenseitig zu unterstützen. Dazu gehören der fachliche Austausch und gegenseitige strategische Dienstleistungen in allen Bereichen. Die Möglichkeiten finden wir sehr spannend.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Schütz Dental aus?
Andreas Gartner:
Sehr angenehm und ganz klar, hier wird für das Labor gehandelt. Dazu gehört ein reibungsloser Support mit externen und internen Support-Mitarbeitern. Das geschieht sehr zielorientiert, unaufdringlich, unaufgeregt und stets lösungsorientiert, auch über den Außendienstmitarbeiter vor Ort. Mit ihm haben wir einen direkten Draht zu Schütz Dental, es geht alles sehr schnell mit richtiger Unterstützung. Zum Einsatz kommen bei uns alle Materialien von Zirkonoxid, PMMA, NEM, Wachs, Titan, Polycarbonat bis hin zu Prothesenkunststoffen, die Tizian Creativ RT Software, die Tizian Smart Scanner, drei Fräsmaschinen, CAM-Fräser, taktiler Scanner und der Intraoralscanner Medit i700.

Teamspirit, Powerplay, Biss und Leidenschaft, so stellen Sie sich als Arbeitgeber dar. Wie erleben neue Mitarbeiter Sie und Ihr Team?
Undine Gartner:
Zuerst machen wir eine Laborführung, reden mit den Mitarbeitern im Vorbeigehen und sprechen dann über die Zusammenarbeit. Unsere Mitarbeiter sind echt super und zeigen sofort unseren Teamgeist und leben ihn auch. Meistens wissen sie gar nicht, dass ein Bewerber vorbeikommt, versprühen jedoch sofort den Gartner-Teamspirit. Das kommt gut an und bei einem Hospitationstag schauen sich die Mitarbeiter genau an, ob der Bewerber zu uns passt.

Was machen Sie für Ihr Team?
Undine Gartner:
Regelmäßiges Team-Briefing, dreimal pro Woche mit allen Mitarbeitern. Hier werden alle aktuellen Themen besprochen, z. B. spezielle Wünsche von Kunden, Ankündigungen von hausinternen Fortbildungen und Fragen des täglichen Ablaufs. So sind alle informiert und keiner wird zurückgelassen. Das klappt flott innerhalb weniger Minuten und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Firmenkultur. Und gemeinsame Events. Letztens waren wir beim Glow Golf, also Indoor-Golf im Schwarzlicht. Wieder im Labor angekommen, wurden wir vom Gorilla-Kitchen-Trailer mit leckeren Burgern verwöhnt und feierten auf unserer schönen Terrasse.
Außerdem gibt es täglich frisches Obst, Wasser, Kaffee und weitere Getränke und in regelmäßigen Abständen gemeinsames Frühstück. Sehr familiär – wir kümmern uns umeinander, auch bei persönlichen Problemen.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Mitarbeiter bei Gartner?
Undine Gartner: Wir legen viel Wert auf die persönliche Entwicklung jedes Mitarbeiters. So bieten wir jedem regelmäßig interne und externe Fortbildungen an. Auch werden alle ermuntert, selbst Vorschläge zur persönlichen Weiterbildung zu machen. Daraus ergeben sich Aufstiegs- und Karrierechancen, natürlich auch in finanzieller Hinsicht. Wir fördern und unterstützen aktiv die Vorbereitungen zum Besuch der Meisterschule und ­ebenso ein berufsbegleitendes Studium, etwa zum Ingenieur für Dentale Technologie. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, ­Initiative zu ergreifen. Dabei sind uns Kreativität, selbstständiges Arbeiten und ­gemeinsame Entwicklung besonders wichtig.

Das Labor ist zertifiziert nach der DIN EN ISO Norm 13485 – also der DIN-Norm für Industriehersteller. Warum haben Sie sich für diese Zertifizierung entschieden?
Andreas Gartner:
Die Norm passt sehr gut zu unserem Unternehmen, da sie die Norm für Hersteller von Medizinprodukten ist. Die Norm bildet fast punktgenau die Forderungen der MDR ab. So können unsere Kunden sicher sein, dass alle Vorgaben und Forderungen aus der MDR umgesetzt und gelebt werden. Insbesondere das Risikomanagement nach Anhang 1 dieser Verordnung. Wir nutzen für die Umsetzung eine von Zahntechnikern und Betriebswirten entwickelte Online-Plattform. Diese ist wie ein offenes Regal aufgebaut, von beiden Seiten zugänglich. Sowohl die externen Betreuer des Management-Systems der Proxi.GmbH als auch wir haben jederzeit Zugang dazu. Wichtige Unterlagen, wie z. B. das Risikomanagement, Verarbeitungsanleitungen und Sicherheitsdatenblätter sind jederzeit sofort verfügbar, denn als Hersteller und Inverkehrbringer von Medizinprodukten sind wir verpflichtet, dies transparent und nachvollziehbar darzustellen. Nachdem wir 2022 nach einem zweitägigen Audit unsere Zertifizierung erhalten haben, steht uns dieses Jahr unser erstes Überprüfungsaudit bevor. Wir sind gut gerüstet und auf dem neuesten Stand. Das ist ein wirklicher Mehrwert für unsere Kunden und deren Patienten.

Wie gewährleisten Sie den sicheren Datentransfer?
Andreas Gartner:
Wir haben einen Speicher- und Löschplan für die sensiblen Patientendaten nach den gesetzlichen Vorgaben. Überprüft und sichergestellt wird die Durchführung von unserem externen Datenschutzbeauftragten Hans-Gerd Hebinck und seinem Team von Datenschutz.dental. Die Kommunikation mit den zahnärztlichen Praxen läuft über passwortgeschützten Email-Verkehr oder über die App „Threema work“, die ebenfalls datensicher nach DSGVO zertifiziert ist.

Welche aktuellen Projekte verfolgen Sie gerade?
Andreas Gartner:
Claudia führt gerade den digitalen Modellguss ein. Dafür werden neue Arbeitsplätze eingerichtet. Die Projektierung sieht vor, dass wir bis Ende 2023 die Produktion hinsichtlich dentaler Hybridfertigung umsetzen.

Kontakt
Gartner Dental Labor GmbH & Co. KG, Stapelner Str. 938644 Goslar
www.gartner-dental.de

Advertorial

Erweitertes Portfolio mit Hybrid-Workflow

CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.


Premium

Heftarchiv

Abonnenten mit einem Login auf unserer Website erhalten Zugriff auf unseren stetig wachsenden Pool ganzer Ausgaben der dental dialogue.


Anzeige

Fortbildung

Hochwertige Fortbildung

Auf www.teamwork-campus.de finden Sie Anmeldemöglichkeiten zu aktuellen Fortbildungen.


Bookshop

Fachbücher bestellen

Sie finden unser gesamtes Angebot an Fachbüchern für Zahntechnik und Zahnmedizin im Online-Shop.

Interview

Laborportrait

25.07.23

Gesundes Lächeln aus dem Harz

Das Dental Labor Gartner als HotSpot – richtig digital als #VIP-Labor

dd Redaktion

Im Harz zuhause: Ein Teil des Teams vom Gartner Dental Labor in Goslar.

Weitere Beiträge zum Thema

Laborbericht

Laborportrait

20.11.23

#VIP Laborvalue – innovation – passion

Im Interview mit Ztm. Thomas Horns und Ztm. Danilo Bokermann erfährt Claudia Gabbert (Nordquadrat PR + Marketing) von einem beeindruckenden ...

Laborbericht

Laborportrait

20.07.22

Olá, colegas técnicos!

Arbeiten, wo andere Urlaub machen! Zwei Rheinländer haben sich vor 18 Jahren ­getraut und diesen Schritt bis heute nicht bereut. ...