Bericht

Grundlagen & Forschung

22.08.23

Therapieoption ­Keramikimplantat

Materialunverträglichkeiten bei dentalen, enossalen Implantaten

dd Redaktion

Titan galt lange Zeit als Implantatmaterial erster Wahl und zeigte sichere Langzeitergebnisse. Die Frage nach möglichen materialbedingten Risiken wie Metallunverträglichkeit blieb dabei nicht selten ausgeklammert. Inzwischen konnten mehrere Studien nachweisen, dass Titan infolge mechanischer Insertion Abriebpartikel abgibt [1], die zusammen mit mikrobiellen Milieueinflüssen Mucositis und Periimplantitis auslösen können [2]. Die neue S3-Leitlinie gibt nun Empfehlungen bei Materialunverträglichkeiten.

Mit der wachsenden Anzahl gesetzter Titanimplantate weltweit wächst auch die Anzahl periimplantärer Entzündungen. Die oft zitierte Meta-Analyse von Derks & Tomasi zeigte schon 2014 besorgniserregende Prävalenzmittelwerte von 43 % für periimplantäre Mucositis und 22 % für Periimplantitis [3]. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass zwischen Implantatfunktionszeit und Periimplantitis-Prävalenz eine positive Korrelation besteht.
Mangelnde Mundhygiene, Rauchen und die Fehlbelastung des Implantats können einen Implantatverlust zur Folge haben. Nicht weniger wichtig erscheint die materialbedingte immunologische Reaktion von Patienten auf Titanoxidpartikel, die wegen ihres unspezifischen Charakters als Titanunverträglichkeit bezeichnet werden sollte [4]. Dr. Volker von Baehr geht davon aus, dass ca. 15 % der Bevölkerung eine metallbedingte Überempfindlichkeit haben können [5]. Die neue Studie von Stolzer et al. zeigt einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einem positiven TiO2-Stimulationstest und Periimplantitis bei einer Gesamthäufigkeit der positiven TiO2-Stimulationstests von 28,3 % [6].
Bei allen Qualitäten von Titan als Implantatmaterial zeigt die Literatur auch deutliche Vorteile von Zirkondioxid. So weist die Hochleistungskeramik eine geringere Plaqueanlagerung sowie geringere bakterielle Adhäsion [7] und eine geringere Dicke des aufgelagerten Biofilms auf [8]. Die zirkuläre Durchblutung des umliegenden Weichgewebes entspricht bei Zirkondioxidkeramik eher der Durchblutung des natürlichen Zahns und ist bei Titan signifikant verringert [9]. Eine bessere zirkuläre Durchblutung bedeutet eine gesündere Gingiva, die nicht nur ästhetisch bessere Ergebnisse zur Folge hat [10]. Eine Periimplantitis bei Keramikimplantaten konnte nicht festgestellt werden [11].
Die Aktualität der Thematik zeigt die neue S3-Leitlinie „Materialunverträglichkeiten bei dentalen, enossalen Implantaten“. Diese empfiehlt, dass Keramikimplantate als Therapieoption in Betracht gezogen werden können, wenn eine lokale titanbedingte Entzündungsreaktion vermutet wird. „Es ist ein richtiger Schritt, die Türen und Tore für eine immunologische Gesundheit vieler kompromittierter Patienten zu öffnen“, sagt Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser, Co-Autorin der Leitlinie.

Das Zeramex XT Implantat­system
Zeramex XT ist ein komplett metallfreies zweiteiliges Implantatsystem, das eine Überlebensrate von 98 % aufweist [12]. Dank der Zweiteiligkeit des Systems, ­seiner reversiblen Verschraubung sowie Kompatibilität mit dem herkömmlichen wie auch digitalen Workflow bietet ­Zeramex XT chirurgische und prothetische ­Flexibilität.
Mit der Zeramex Demobox können chirurgisch und prothetisch tätige Zahnärzten das Keramikimplantatsystem Zeramex XT Hands-On kennenlernen. Die Demobox beinhaltet die wichtigsten chirurgischen und prothetischen Bestandteile und bietet die Möglichkeit, eine Testimplantation am künstlichen Knochen sowie die prothetische Versorgung mit Unterstützung von Fachexperten durchzuführen.
Literatur beim Hersteller.

www.zeramex.com

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