Eventbericht
Markt & Innovationen
14.02.25
„Lass uns reden!“
Kommunikativ und inspirierend: Das war das 27. Prothetik Symposium von Merz Dental
dd Redaktion
In einer Zeit, in der die richtigen Entscheidungen komplexer denn je erscheinen, bot das Prothetik Symposium von Merz Dental im November 2024 in Berlin mit seinen Themen und Teamvorträgen Orientierung und Inspiration.
Das Motto „Lass uns reden!“ repräsentierte einen Bereich, der durchaus windig bis stürmisch werden kann: Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten – nicht immer ganz einfach und bequem, aber sie steht für mehr Effektivität und Effizienz. Durch das Programm navigierte das Moderatoren-Duo Prof. Dr. Jeremias Hey und Ztm. Hans-Jürgen Stecher. Sie boten 300 Teilnehmern einen erkenntnisreichen Tag voller Innovationen und Einblicke in die Prothetik.
Check mit Checklisten
Klare Prozesse für hohe Qualität und Effizienz! Checklisten sind dabei unverzichtbare Tools, so stellten es Prof. Dr. Jan-Frederik Güth und Ztm. Hans-Jürgen Stecher in dem Eröffnungsvortrag dar. Durch strukturierte Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker lässt sich die Komplexität reduzieren. Prof. Güth sagte: „Bereits die Investition einer Stunde pro Tag in die Optimierung von Abläufen spart auf Dauer erhebliche Zeit und Kosten, sowohl in der Praxis als auch im Labor!“ Am Ende zählt: Strukturierte Prozesse führen zu einem Höchstmaß an Qualität.
Dentale Persönlichkeit: ein neuer Blick auf Patienten
Ztm. Otto Prandtner präsentierte sein Konzept der „dentalen Persönlichkeit“, das sich an vier Basistypen orientiert: Symmetrie (Kopf-Typ), Asymmetrie (Herz-Typ), Balance (Bauch-Typ) und Charakter (Mut-Typ). Mit Funktionsdiagnostik-, Typ- und Gesichtsanalysen führt der Weg über ein Wax-up hin zu individuellen, biodynamischen Schienen oder definitiven Restaurationen. Anhand eines bewegenden Patientenfalls – Luis, ein junger Mann mit Depressionen – zeigte Prandtner, wie emotionale Empathie, Kreativität und ein Gespür für Harmonie die Basis für eine maßgeschneiderte dentale Ästhetik bilden.
Wohin geht die Reise beim 3D-Druck?
Mit einem Augenzwinkern zeigte Prof. Dr. Bogna Stawarczyk, wie vielseitig 3D-Drucktechnologien in der Zahnmedizin und -technik sind. Der Fokus liegt auf validierten Workflows, die vom Drucken über Reinigung bis zur Nachpolymerisation präzise Ergebnisse liefern. Beeindruckend: Mit der neuen DPS-Technologie lassen sich Kronen chairside in nur acht Minuten drucken – an der LMU München getestet, aber noch ohne klinische Studien. Neben innovativen Werkstoffen wie PAEK und PET G/PLA betonte die Materialwissenschaftlerin die Wichtigkeit eines abgestimmten Post-Prozesses.
„The Game of Teeth” mit Teleskopen
Ztm. Björn Pfeiffer und Ztm. Sven Bolscho imponierten mit ihrer Zusammenarbeit bei High-End-Arbeiten mit kunststoffverblendeten Teleskopen. Sie zeigten den Wandel hin zur volldigitalen Fertigung, bei der Teleskope mit einer Wandstärke von nur 0,3 mm gefertigt werden, um Platz für Verblendungen zu schaffen. Anhand ihres Zehn-Schritte-Prozesses verdeutlichten sie, wie Kosten und Personalaufwand durch präzise Fertigungsmethoden reduziert werden können. Taktiles und optisches Scannen bilden dabei die Grundlage für exaktes CAD-Design. Ihr Fazit: Digitalisierung steigert Qualität und Effizienz auch und vor allem bei Teleskoparbeiten.



3D-Druck in einer Dortmunder Zahnarztpraxis
Dr. Wassiliki Ioanna Daskalaki widmete sich der Integration des 3D-Drucks in der Zahnarztpraxis. Sie stellte fest, dass gedruckter Zahnersatz wie Kronen kostengünstig in der Praxis hergestellt werden kann – jedoch vor allem in klar definierten Bereichen sinnvoll ist. Während die klassische NEM-Krone Standardversorgung bleibt, können Zirkonoxid- und 3D-gedruckte Kronen gleichartig abgerechnet werden. Im High-End-Bereich werden implantatgetragene Versorgungen als andersartige Versorgungen nach BEB abgerechnet. In ihrem Praxislabor, das nur zwei Quadratmetern Platz bietet, setzt sie den 3D-Druck ein, stets unter der Prämisse wirtschaftlicher Effizienz.
Aus Replica wird neu
Prof. Dr. Jeremias Hey und Ztm. Frank Poerschke präsentierten Anwendungsfälle ihrer Zusammenarbeit mit dem digitalen Totalprothetik-Konzept des Baltic Denture Systems. Der dreistufige Workflow beginnt mit der Erfassung präziser Informationen über das Kausystem. Die Technik der „Replica Denture“ dient zur Optimierung von Bisshöhe, Kieferrelation und Kauebene anhand einer Analyse der alten Prothese. Digital bedeutet kreativer Umgang mit Herausforderungen und intensivere Zeit für die Informationsverarbeitung sowie die Gewinnung verloren gegangener Informationen. Der kreativ-menschliche Prozess gerät dabei in den Vordergrund. Die vorhandene Prothese fungiert begrenzt als Informationsquelle, während zusätzliche arbeitsvorbereitende Hilfsmittel digital erstellt werden. Alle extraoralen Informationen werden auf einer Prothetik-Checkliste festgehalten.
„German Crowns“-Konzept
Ztm. Andreas Leimbach und Ztm. Andreas Nusser präsentierten eine Lösung für die wirtschaftliche Fertigung von Teleskopen, die in nur zwei Terminen abgeschlossen werden kann. Ihr „German Crowns“-Konzept transformiert die Herstellung von Teleskopen. Der zweistufige Ästhetikansatz spart nicht nur Zeit und Ressourcen im Labor, sondern sorgt auch für exakte Ergebnisse, die den hohen Ansprüchen der modernen Zahntechnik gerecht werden. Der Einsatz des Laser-Melting-Prozesses ermöglicht es, individuelle Patientenanforderungen präzise zu erfüllen.
Emergenzprofil bei implantatgetragenem Zahnersatz
Dr. Insa Herklotz und Ztm. Andreas Kunz präsentierten einen Vortrag zum Thema implantatgetragener Zahnersatz, mit dem Fokus auf das Emergenzprofil als interdisziplinäre Herausforderung. Sie erläuterten die Faktoren für die langfristige Stabilität des periimplantären Weichgewebes, darunter die Implantatposition, der Durchmesser, die Implantat-Abutment-Verbindung, der Zeitpunkt der Ausformung und das Design der Kronenkontur. Besonders betont wurde die Bedeutung der 3D-Positionierung und der Abstand zwischen benachbarten Implantaten.
Quelle: Merz Dental
Advertorial
Erweitertes Portfolio mit Hybrid-Workflow
CADdent hat seine Fertigungsverfahren um die hochpräzise HYBRID-Fertigung ergänzt. Diese innovative Fertigungsmethode vereint die Vorteile des LaserMelting-Verfahrens mit der CNC-Technik, und ist somit ideal für teleskopierende sowie okklusal direkt verschraubte Arbeiten geeignet. Besonderes Augenmerk liegt bei der inhouse Weiterentwicklung des Fertigungsverfahren auf der Präzision, so kann CADdent nun eine durchgängige Vestibulärfläche mit einer Dicke von nur 0,4 - 0,5 mm realisieren. Zudem ist CADdent das einzige Fertigungszentrum in Deutschland, das die Bearbeitung von Titan im Hybrid-Verfahren anbietet.
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