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3D-Druck

08.02.24

Digitale Transformation in der Zahntechnik

Vom Handwerksbetrieb zum volldigitalisierten Dentallabor

dd Redaktion

Als Bevin Mahon im Jahr 2001 das kleine Zahnlabor ihrer Eltern im Südwesten Dublins übernahm, beschäftigte der ­traditionsreiche Handwerksbetrieb gerade einmal vier Mitarbeiter. Die engagierte Unternehmerin setzte sich zum Ziel, neue Arbeitsplätze zu schaffen und mehr ­Menschen in Irland mit hochwertigem Zahnersatz zu versorgen. Doch erst Jahre später brachte eine konsequente Innovationsstrategie und die Nutzung digitaler Technologien den Durchbruch. Heute werden Implantate und Prothesen der Dentaltech Group aus 3D-Druckern des Herstellers Carbon gefertigt.

In dem kleinen Dentallabor ihrer Eltern hatte Bevin Mahon gelernt, wie über Jahrzehnte verbesserte Techniken die Möglichkeiten der Prothetik erweitern können. Doch angesichts des großen Bedarfs an qualitativ hochwertigen Implantaten und ­Prothesen suchte sie nach Wegen, die Kapazitäten für deren Herstellung deutlich auszuweiten. Im Jahr 2017 führte sie die Suche unter anderem zu Herstellern innovativer Materialien und zu Technologie-Konferenzen im Silicon Valley.

Fertigen im 3D-Druck
Insbesondere in der additiven Fertigung sah Mahon eine Chance, Zahnersatz in der jeweils gewünschten Form schnell und möglichst kostengünstig herstellen zu können.
Erst nach langem Suchen traf Mahon auf den kalifornischen 3D-Druckerhersteller Carbon. Das Unternehmen hatte das 3D-Druckverfahren Digital Light Synthesis (DLS) entwickelt, das bisher unter anderem für Produkte wie Einlegesohlen bei Turnschuhen oder zur Herstellung von Fahrradsätteln eingesetzt wurde. Aufgrund der besonders hohen Präzision eignete sich das Druckverfahren auch für den medizinischen Bereich. Als Carbon im Jahr 2019 mit dieser Technologie den „Enterpreneur of the Year Award“ von EY gewann, wurde Mahon darauf aufmerksam.

Research and Development
Die folgenden Gespräche mit Carbon ­ermutigten sie, eine eigene Research & Development-Abteilung aufzubauen und gemeinsam mit der staatlichen Innovationsagentur Enterprise Ireland eine Machbarkeitsstudie umzusetzen. Ziel war es, den gesamten Workflow zur Erstellung von Zahnersatz digital zu integrieren. Der klassische Abdruck am Kiefer des Patienten wurde durch einen intraoralen Scan ersetzt. Das daraus errechnete 3D-Bild diente als Grundlage für ein digitales Design, dessen materielle Herstellung mit nur ­einem Klick am 3D-Drucker gestartet wird. Der 3D-Drucker härtete die speziellen ­Materialien mit einer derartigen Genauigkeit aus, dass sie dem digitalen Modell exakt entsprachen. Bereits im April 2021 erhielt der erste Patient eine Dentaltech-Zahnprothese aus dem 3D-Drucker von Carbon.
Während die Herstellung von Zahnersatz bisher ein handwerklicher Prozess mit einer Vielzahl von Zwischenschritten war, ist der Workflow von Dentaltech inzwischen zu 90 Prozent digital. Bei der Weiterentwicklung zum volldigitalen Dentallabor gab es jedoch einige Hürden zu überwinden, von Vorbehalten in der bestehenden Belegschaft über die Integration neuer Kolleginnen und Kollegen bis hin zur Evaluierung und Etablierung der neuen Arbeitsabläufe. „Carbon war eine wichtige Stütze im Transformationsprozess und die beste Entscheidung auf dem Weg der Digitalisierung gewesen“, sagt Mahon. Die Technik funktioniere einfach zuverlässig und der Service rund um die 3D-Drucker sei so gut, dass sie sich ganz auf ihren eigenen Bereich konzentrieren konnte. Die Partnerschaft hat sich mehr als bewährt. Trotz des Erfolgs der digitalen Transformation in der Zahntechnik dank der Partnerschaft mit Carbon und der daraus resultierenden Vorteile für die Dentaltech Group ist sich Bevin Mahon bewusst, dass die technologische Entwicklung und die Veränderungen im Arbeitsumfeld auch mit Herausforderungen verbunden sind.
Sie betont, dass der menschliche Faktor in der Zahntechnik auch weiterhin von zentraler Bedeutung ist. Die Mitarbeiter von Dentaltech spielen eine wichtige Rolle bei der individuellen Betreuung der Patientinnen und Patienten sowie der Gewährleistung der höchsten Qualitätsstandards. Deshalb sei es unerlässlich, in die Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter zu investieren, um den digitalen Fortschritt erfolgreich zu nutzen und weiterhin erstklassige Zahnersatzlösungen anbieten zu können.
Das Unternehmen begreift die Digitalisierung als Chance, das Handwerk mit modernster Technologie zu verbinden, um den Menschen in Irland und darüber hinaus eine noch bessere Versorgung zu bieten.

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Bevin Mahon, 
Leiterin von Dentaltech, Dublin

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