Laborbericht

Aus dem Labor

08.02.23

Digitales Labor mit Teamspirit

#VIP Labor – value – innovation – passion

dd Redaktion

Teamspirit wird bei Dental-Labor Michl wörtlich genommen. Denn 29 Mitarbeiter, darunter fünf Zahntechnikermeister, arbeiten an vier Standorten mit den modernsten digitalen Technologien und bieten Zahnärzten und deren Patienten präzise, hochmoderne und ästhetische Lösungen in bester Qualität an – Made in Germany. Thomas Michl präsentiert außergewöhnliche digitale Konzepte in Gronau, Haren, Dessau und Borghorst und stellt diese gemeinsam mit seinem Führungsteam im Gespräch mit Claudia Gabbert, Nordquadrat PR + Marketing, vor.

Komplett. Digital. Scan. Welches Erfolgskonzept verfolgt Ihr damit?
Felix Herbst: Ziel unseres digitalen Konzeptes für Zahnmediziner ist es, von Behandlungsbeginn bis zum Einsetzen der Versorgung digital zu arbeiten und diese Prozesskette gemeinsam mit den Zahnärzten zu generieren. Dabei werden herkömmliche Methoden ersetzt, vor allem gehört dazu der Intraoralscan. Aktuell arbeiten noch viele Zahnärzte nur teilweise digital, diese begleiten wir auf dem digitalen Weg. Durch den digitalen Workflow haben wir die Möglichkeit, mit den Zahnärzten direkter zu kommunizieren und noch präziser zu arbeiten, Arbeitsschritte zu vereinfachen und noch intensiver mit den Zahnärzten und Patienten zusammenzuarbeiten. Distanzen, auch zu weiter entfernten Praxen, werden mit unserem Konzept verkürzt. Wichtig ist uns, dass alle Mitarbeiter in den digitalen Workflow mit eingebunden sind.
Thomas Michl: Das Konzept „Komplett. Digital. Scan.“ lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen umsetzen. Es bedarf auch Überzeugungsarbeit, Einsatz und Vertrauen. Ist der Workflow dann komplett digital, ist die Reaktion der Kunden sowohl auf Passung, Schnelligkeit und vor allem auf die Reaktion der Patienten großartig. Und wie Felix schon sagte, gerade weiter entfernte Praxen profitieren von dem digitalen Konzept, hier ist es viel einfacher, wenn mit dem Intraoralscanner gearbeitet wird.

Welche CAD/CAM-Komponenten werden in Eurem „complete digital workflow“ eingesetzt?
Felix Herbst:
Zahnärzte können bei uns zwei Intraoralscanner mit unterschiedlichen Qualitäts- und Preiseigenschaften kennenlernen: den itero Element 2 (seit vier Jahren) und den medit i700 (seit einem Jahr). In Gronau sind vier Fräsmaschinen, darunter eine Schütz Maschine Tizian 5.2 advanced plus im täglichen Einsatz. Unsere Standorte sind mit drei Modellscannern ceramill map 600, T500 und dem Tizian Smart Scan ausgestattet. Ein taktiler Renishaw Scanner, vier 3D-Drucker und die neueste Software von exocad, 3Shape und die Aligner- bzw. Planungssoftware OnyxCeph komplettieren den digitalen Workflow. Daten aus der digital basierten Kiefergelenksregistrierung (zebris) binden wir in den digitalen Workflow mit ein und verarbeiten diese zu sicheren Versorgungen weiter.

Wie setzt Ihr den digitalen Workflow mit Euren Kunden um?
Felix Herbst:
Nach Terminabsprache fahren wir in die Praxis und stellen das Scannen aus unserem Konzept „Komplett. Digital. Scan.“ (Abb. 2) vor. In Gronau bin ich Ansprechpartner mit dem itero Element 2 und in Haren fährt Christian Barloh mit dem medit i700 zu den Interessenten. Gemeinsam scannen wir mit den Zahnärzten drei bis fünf Scans mit Patienten im Mund, sehen vor Ort, ob die Daten gut sind, schicken diese ins Labor und schauen, ob alles passt. Wenn nicht, wird sofort nachgescannt während der Patient noch auf dem Stuhl sitzt. Faszinierend finden die Zahnärzte die Schnelligkeit bei unserer Datenanalyse. Danach werden die Daten verarbeitet: designt – Modelle gedruckt – gefräst und in den Abteilungen individuell das Finish durchgeführt – von Menschen! Das ist uns ganz besonders wichtig. Es ist zwingend notwendig, dass ausgebildete Zahntechniker mit handwerklichem Know-how das ästhetische Finish übernehmen. Zum Glück geht auch die Ausbildungsneuordnung in die digitale Richtung. Das kommt auch unseren vier Azubis zugute.

Wie geht es weiter, wenn die Zahnärzte von dem Konzept überzeugt sind?
Felix Herbst:
Sie nutzen dann unser Mietangebot beziehungsweise kaufen sich einen eigenen Intraoralscanner und wir binden diesen in das Konzept „Komplett. Digital. Scan.“ ein. Wir unterstützen mit unserem First Level-Support, also direkt bei Bedienproblemen. Der gesicherte Datentransfer erfolgt über die Herstellerportale – ja, und dann wird es digital.

Value – innovation – passion – das sind die Grundwerte eines #VIP Labors im Netzwerk von Schütz Dental. Wie profitieren Eure Kunden davon?
Thomas Michl:
Mit dem #VIP-Labornetzwerk sind wir immer auf dem neuesten Stand der Technik, somit sind unsere Kunden das auch. Und wir stärken unsere Kunden mit der Digitalisierung. Sie trauen sich mehr zu, probieren mehr aus, führen größere Arbeiten aus und heben sich von der Masse ab. Als #VIP Labor bieten wir regelmäßig Fortbildungen an – von kleineren Veranstaltungen im Labor oder in der Praxis bis hin zu unserem Kongress, der das nächste Mal im Herbst 2023 stattfindet. Unser Profit in dem Netzwerk liegt vor allem in den persönlichen Treffen mit gleichgesinnten Zahntechnikerkollegen und dem fachlichen Austausch auf höchstem Niveau. Damit unsere Mitarbeiter den technischen digitalen Support für unsere Kunden liefern können, sind sie immer top ausgebildet von den Schütz Dental Experten. Besonders spannend finden wir die Einbeziehung bei Neuentwicklungen und Softwareverbesserungen.

Tradition mit Zukunft: Felix Herbst und Julian Klak, Ihr seid die Juniorpartner des Dentallabors. Wie erfolgt der Wechsel der Unternehmensführung?
Julian Klak:
Als Juniorpartner sind wir voll integriert und 2022 erhielten wir die Prokura (Abb. 1). Thomas hat den digitalen Weg für unsere Labore vor mehreren Jahren eingeschlagen und uns die Thematik übertragen. Er bezieht uns in alle Unternehmensentscheidungen und das komplette Team in wichtige Entscheidungen mit ein. Bis zu seinem 65. Lebensjahr geht das Unternehmen langsam in die Hände von Felix und mir über – das Laborunternehmen wächst weiter. Die Stärke unseres Labors leben wir mit erfahrenen Technikern und jungen dynamischen Menschen.

Ihr seid „Dienstleister aus Leidenschaft“, mit welchen Konzepten begeistert Ihr Eure Kunden?
Felix Herbst:
„Zahnschiene statt Zahnspange“ – unser Aligner-Konzept besteht aus einem Drei-Schienen-System, bei dem die Patienten nach Behandlungstherapie des Zahnarztes drei Schienen in ‧unterschiedlichen Materialstärken tragen (Abb. 4). Mit der OnyxCeph-Planungssoftware erstellen wir CMD-Entlastungsschienen im digitalen Workflow.
Julian Klak: Wir sind Fachlabor für Implantatprothetik und besitzen somit eine besondere Kompetenz in der hochwertigen individuellen Versorgung mit Implantaten, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Besonders viele Erfahrungen haben wir im Bereich der All-on-4, All-on-6 Konzepte – und wir perfektionieren die Implantatarbeiten in Optik und Beständigkeit.
Thomas Michl: Meisterliche kieferorthopädische Apparaturen: KFO-Fachzahntechniker Andreas Elkemann stellt das komplette Portfolio an KFO-Apparaturen her: GNE, Twin-Block, Wrap around, Fränkel, VSD, aktive Platten aller Art, (adjustierte) Schienen und andere herausnehmbare Apparaturen und Geräte (Abb. 5). Und das auch auf Basis von Intraoralscans. Andreas druckt nach Zusendung der STL-Dateien kieferorthopädische Modelle im 3D-Druckverfahren und stellt dann die hochpräzisen Apparaturen und Geräte her.

Welche aktuellen Projekte verfolgt Ihr gerade?
Felix Herbst:
Ganz klar die Verbreitung des Intraoralscannens, deren Handhabung und Einbindung in den digitalen Workflow (Abb. 6).
Julian Klak: Auch die Vereinfachung der Laborprozesse hängt davon ab (Abb. 7.)
Thomas Michl: Der Aufbau unserer neuen Zweigstelle in Borghorst und die Implementierung in unser Laborunternehmen.
Die Digitalisierung wirkt sich auch im Büro aus. Katja Timmer-Lammers, welche Vorteile bietet Ihr hier Euren Kunden an?
Katja Timmer-Lammers: Noch während der Patient auf dem Stuhl sitzt, bekommen unsere Kunden schnelle Preisauskünfte und sofort Kostenvoranschläge per Mail über die Delas-Box verschlüsselt oder gern auch am Telefon – Anruf genügt! Für uns bietet die Digitalisierung eine papierlose Kommunikation und die Implementierung aller erfassten Daten, die für die Fertigung der Versorgungen notwendig sind. Dazu gehören Kunden-/Patientendaten genauso wie die entsprechenden Scandaten. Im Labor nutzen wir die digitale Auftragsverfolgung, das heißt, alle Auftragseingänge werden fotografiert. Vorteilhaft für den Kunden: Wir können jederzeit Auskunft über den Auftragsverlauf geben. Die delas-Box gewährleistet den Datenschutz und sortiert alle Dokumente automatisch in die passende Kategorie ein. Neue Dateien werden besonders gekennzeichnet und stehen der Praxis sofort zur Verfügung.

Thomas Michl über…

#VIP-Labor
Persönliche Treffen mit fachlichem Austausch mit anderen #VIP Laboren, Entwicklung weiterer fachlicher Konzepte auch im Bereich der Digitalisierung

Das Team bei Dental-Labor Michl
Spürbar ist viel Teamspirit, Zusammenhalt und Kreativität, tägliche gegenseitige Motivation und der tolle Umgang miteinander, sogar über den Feierabend hinaus – auch mit den Praxen. Zwei bis dreimal pro Jahr finden interne Labor-Partys statt. Und da kommen auch alle Kollegen.

Felix Herbst über…

Digitalisierung
Von der analogen Ausbildung bin ich direkt danach in die Digitalisierung reingewachsen. Von Modellscanner zu Fräsen, aber das Aufwachsen kenne ich auch noch. Und es ist wichtig, dass sowohl das Analoge als auch das Digitale in der Ausbildung vermittelt wird. Sehr gut finde ich, dass die Ausbildungsordnung angepasst wurde. In diese Richtung muss es weitergehen!

Nachhaltigkeit
Wir liefern mit drei E-Autos aus oder sind auch mal ganz klassisch für das Münsterland mit dem fiets (Fahrrad) on tour. Materialoptimierung ist für uns ein Nachhaltigkeitsthema, um immer das Meiste aus dem Material herauszuholen, Außerdem gibt es unsere Auftragstüten jetzt in Papierform.

Julian Klak über…

Erfolgsfaktoren
Das digitale Labor, denn wir können alles abdecken mit einem Super-Team mit fünf Zahntechnikermeistern (Abb. 7 und 8). Wir sind zuverlässiger Partner im Industrienetzwerk und haben einen sehr engen Kontakt zu unseren Kunden, Herausforderungen bewältigen wir auf Augenhöhe.

Zukunft in der Zahntechnik
Immer hochwertiger, immer ästhetischer, immer digitaler – aber das Handwerk bleibt auch immer noch. Für die Individualisierung braucht man Zahntechniker, es ist eben keine Fließbandarbeit, weiter gutes digitales Know-how, aber auch Weiterbildung in Ästhetik und Finish von Zirkonoxidarbeiten. Standard war gestern – Ästhetik ist heute.

Katja Lammers-Timmers über…

Das Miteinander im Labor
Ich bin dankbar, dass wir in so einem tollen Labor mit den besten, fleißigsten und lustigsten Kollegen und Vorgesetzten arbeiten. Keiner kämpft für sich alleine. Hilfsbereitschaft und Kollegialität sind allgegenwärtig. Wir sind umgeben von kreativen Köpfen, mit denen man auch in der Freizeit gerne Zeit verbringt. Langweilig wird es bei uns nie.

Das Miteinander in den Praxen
Es herrscht immer eine gute und freundliche Stimmung zwischen der Praxis und uns. Sie nutzen unsere zahntechnische Ausbildung und tauschen sich mit uns über Abrechnungsfragen aus. Alle handeln schnell, deshalb erleben uns die Praxen auch als Dream-Team, digital oder auch ganz analog, telefonisch oder persönlich.

www.dental-labor-michl.de

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