Bericht

Marketing & Laborführung

25.03.22

Und jährlich grüßt das Murmeltier

Die Basics einer belastbaren Vertriebsplanung

Claudia Huhn

Wer strategisch plant, ist meist erfolgreicher als die Konkurrenz, das gilt auch beim Thema Vertrieb. Eine belastbare Vertriebsplanung erleichtert das Erschließen der Kundenpotenziale. Claudia Huhn, Beraterin, Trainerin und Coachin, unterstützt zusammen mit ihrem Team seit rund zwanzig Jahren Dentallabore bei Vertriebs- und Marketingfragen. Sie gibt einen Überblick über die wichtigsten Schritte.

„Am Ende der Vertriebsplanung wissen Sie, was Sie wann, mit wem zu welchem Zweck tun wollen. Damit minimieren Sie die Vorbereitungszeit für Ihre Akquise- und Betreuungstätigkeiten und schaffen es, in der zur Verfügung stehenden Zeit maximal effektiv und effizient zu sein. Gerne begleiten wir Sie bei diesem Prozess, der für uns beinahe schon zu einer liebgewonnenen, weil notwendigen Routine geworden ist.“

Das neue Jahr ist noch jung und Sie haben Ihre Vertriebsplanung im vierten Quartal des vergangenen Jahres erledigt, so dass Sie schon jetzt entspannt nach Plan auf Ihr Vertriebsziel hinarbeiten können? Glückwunsch, dann haben Sie alles richtig gemacht! Zugegeben, das Umsetzen der Planung in den kommenden Monaten macht mir persönlich auch viel mehr Spaß als die theoretische Vorarbeit, dennoch ist diese von größter Wichtigkeit. Schließlich kann Vertrieb nur dann tatsächlich Spaß machen und sichtbare Erfolge bringen, wenn ihm eine belastbare Planung zugrunde liegt. Und wer das System einer belastbaren Planung einmal im eigenen Unternehmen installiert hat, dem fällt die Erstellung von Jahr zu Jahr leichter. Hinzu kommt, dass die Zeit, die für die Planung aufgewendet wird, unterjährig potenziert eingespart wird, also eine sehr gute Investition darstellt. 

In sechs Schritten zur belastbaren Vertriebsplanung

In sechs Schritten erstellen Sie Ihre belastbare Vertriebsplanung. Sie gibt Auskunft über die Vertriebsziele und den Weg, wie diese zu erreichen sind. Sie verbindet Investition mit Ergebnis und sichert so ein geplantes Vorgehen.

#1 Festlegung des Zielumsatzes
Sie beginnen mit der Entscheidung über den Umsatz, den Sie im zu beplanenden Jahr erzielen wollen (Abb. 1). Beispiel: Umsatzziel 2021 = Umsatz 2020 + 10 Prozent

#2 Analyse der zu erwartenden Umsätze aus Bestandskunden auf Basis des Vorjahres, inklusive Berechnung der Umsatzrisiken
Zur Ermittlung Ihres Umsatzbedarfs legen Sie danach den Umsatz fest, der ohne zusätzliche Maßnahmen mit Ihren Bestandskunden erzielt werden kann (Abb. 2a). Korrigieren Sie diese Umsätze um die bestehenden Umsatzrisiken aus Altersabbrechern, potenziellen Insolvenzen und Murphys Gesetz. Dazu betrachten Sie jeden Kunden durch die Brille dieser drei Risiken (Abb. 2b).

#3 Bewertung der Umsatzpotenziale bei Bestandskunden
Im nächsten Schritt bewerten Sie das komplette zahntechnische Umsatzpotenzial, welches eine Zahnarztpraxis hat. Also die Summe aus Ihrem Umsatz und dem möglicher Wettbewerber (Abb. 3).

#4 Festlegung der gewünschten Umsatzzuwächse bei Bestandskunden
Legen Sie im vierten Schritt das Maß an Umsatzzuwachs fest, welches Sie bei bestimmten Kunden generieren möchten (Abb. 4). Beispiel: Aktueller Kundenumsatz: 60 000 Euro/Jahr, Umsatzpotenzial: 120 000 Euro/Jahr, Umsatzzuwachs: 20 000 Euro. Daraus folgt ein geplanter Umsatz für diesen Kunden für das kommende Jahr in Höhe von 80 000 Euro. Bitte beachten Sie dabei zwei Aspekte: Erstens sollten Sie nur bei Kunden, mit denen Sie gerne intensiver zusammenarbeiten möchten, weil Qualität und Umgang miteinander stimmen, einen höheren Umsatz anstreben und zweitens sollte der Aufwand, den zusätzlichen Umsatz zu generieren, im Rahm en bleiben bzw. das Potenzial sollte tatsächlich realisierbar sein. 

#5 Berechnung des Umsatzbedarfs aus Neukunden
Addieren Sie nunmehr alle geplanten Umsätze aus Bestandskunden und ziehen diese von Ihrem geplanten Jahresumsatz ab. Die sich ergebende Differenz ist die Umsatzlücke, die durch Neukundenakquise zu schließen ist (Abb. 5)

#6 Festlegung der Vertriebsaktivitäten
Im letzten Schritt entscheiden Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre vertrieblichen Aktivitäten begleiten wollen. Es bietet sich ein Mix aus Technik- oder Servicethemen, kleinen Nettigkeiten und Einladungen zu Aus- und Weiterbildungen Ihres Unternehmens an. Ein abwechslungsreicher Aktivitätenplan sichert Ihnen Souveränität im Auftreten und das Interesse Ihrer Kunden und Zielkunden zu. Überprüfen Sie zur Sicherheit noch einmal, ob die geplanten Aktivitäten für alle Ihre vertrieblichen Kontakte passen oder ob es den ein oder anderen Kontakt gibt, der eine individuelle Ansprache benötigt. 

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